Heuschreck stürmt Kurfürstliches Palais

Ordensfest in neuer Umgebung: Die Trierer Karnevalsgesellschaft KG Heuschreck hat am Sonntagmorgen erstmals mit einem Ordens-Frühschoppen die heiße Phase der Fastnachts-Session eröffnet. Rund 400 Narren feierten im Saal des Kurfürstlichen Palais.

 Ein Prinz in seinem Element: Beim Ordensfest stimmt Ralf I. gemeinsam mit dem Heuschreck-Chor das Narrenvolk auf die heiße Phase der Session ein. TV-Foto: Christa Weber

Ein Prinz in seinem Element: Beim Ordensfest stimmt Ralf I. gemeinsam mit dem Heuschreck-Chor das Narrenvolk auf die heiße Phase der Session ein. TV-Foto: Christa Weber

Trier. Ein Hauch von Paris wehte am Sonntagmorgen durch die Eingangshalle des Kurfürstlichen Palais in Trier, französische Chansons der Sängerin Vera Christofferson klangen durch den Saal. Der Grund: das aktuelle Motto der Trierer Karnevalsgesellschaft KG Heuschreck, die ihr Narrenvolk in diesem Jahr "hinter die Kulissen von Paris" entführen wird. Zu ungewohnt früher Stunde, um 10.30 Uhr, hatten die Karnevalisten zum Ordensfest eingeladen. Rund 400 Gäste waren dem Ruf gefolgt, um zwischen grün-weißer Farbenpracht den Beginn der Kappensitzungs-Zeit zu feiern. "Dieser Ort passt extrem gut zu unserem Motto", erklärte Präsident Harald Reusch den Wechsel von der Industrie- und Handelskammer ins Kurfürstliche Palais. "Das französische Ambiente ist fantastisch, darum haben wir heute das Palais besetzt."

Nach einer kurzen Begrüßung des Narrenvolks durch den Heuschreck-Präsidenten stürmte sogleich der Trierer Stadtprinz Ralf I. samt Gefolge die Bühne. Gemeinsam mit dem Heuschreck-Chor, in dem der Prinz selbst seit zehn Jahren die Bass-Stimme singt, brachte er die Gäste im Saal in Stimmung und grüßte seine Untergebenen mit einem dreifach donnernden "Halaudi!". "Die frühe Stunde hat unseren Schlaf-Wach-Rhythmus zwar etwas durcheinandergebracht", scherzte der gut gelaunte Monarch, "aber wir haben es zum Glück noch rechtzeitig hierher geschafft."

Im Rahmen des Ordensfestes begrüßte die älteste Trierer Karnevalsgesellschaft vier neue Senatoren in ihren Reihen: Oberbürgermeister Klaus Jensen, Hotelchefin Andrea Weber vom Deutschen Hof, Bauunternehmer Alfred Lellinger und Rudi Müller, Präsident der Trierer Handwerkskammer (HWK). Des Weiteren wurden Thomas Müller und Georg von Kowalkowski in den Elferrat aufgenommen, der aktuell 38 Mitglieder zählt. Stellvertretend für die Neulinge ergriff HWK-Präsident Müller mit einem selbst verfassten Gedicht das Wort, um sich für die Aufnahme ins "Heuschreck-Haus" mit seinem "grundsoliden Fundament" zu bedanken. Sein kleiner Versprecher - statt "Senatoren" sprach Müller von "Senioren" - sorgte für große Heiterkeit im Saal. Die traditionelle Ordensrede hielt ADD-Präsident und Hausherr Josef Peter Mertes. Mit lockeren Sprüchen und viel Pathos stimmte der Heuschreck-Senator die Anwesenden auf das Sessionsmotto "Hinter den Kulissen von Paris" ein. Am Ende stellte Mertes jedoch fest, der Trierer müsse nicht neidisch auf die französischen Nachbarn sein: "Denn unser Paris liegt vor der Tür." An das Sessionsmotto erinnert auch der beim Frühschoppen präsentierte Orden, den Elferrat Johannes Kaschenbach entworfen hat. In den französischen Nationalfarben Blau, Weiß und Rot grüßt eine stilisierte Eiffelturm-Ansicht, umrahmt von bekannten Pariser Sehenswürdigkeiten, in den kommenden Tagen von der Narrenbrust.

Ehrungen: Den Sonderorden in Gold des Bunds Deutscher Karneval (BDK) erhielt die langjährige Trainerin der Heuschreck-Garde Birgit Müller. Mit dem Orden des Landesverbands Rhein-Mosel-Lahn wurden Hans-Georg Becker, Herbert Tschickardt, Thomas Frings und Peter Rother ausgezeichnet. Heuschreck-Chorleiter Stefan May nahm den Sonderorden der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) entgegen.

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