Kunst Heute würde der Maler Nikolaus-Josef Schmitt feiern

Trier/Saarburg/Perl-Nennig · Er hat sich in Trier zum Maler ausbilden lassen und zahlreiche Kirchen, Ämter und Schulen der Region mit seinen Werken aufgewertet. Jetzt würde er 100 Jahre alt.

 Nikolaus-Josef Schmitt. Foto:

Nikolaus-Josef Schmitt. Foto:

Foto: Privat

(red) Vor 100 Jahren, am 16. Juli 1918, erblickte er in Besch an der Obermosel das Licht der Welt – bekannt wurde er als Maler Nikolaus-Josef Schmitt-Nennig. Den Namenszusatz hatte er sich geschickterweise schon früh zugelegt – vielleicht weil der Name „Schmitt“ alleine nicht markant genug war für einen Künstler. Außerdem drückte er damit seine Verbundenheit mit seinem langjährigen Wohn- und Heimatort aus.

Nach einer Lehre in einem „ordentlichen Beruf“ als Maler und Anstreicher besuchte er die Meisterschule des deutschen Handwerks in Trier (1936 bis 1944), wo er erst in der Dekorationsklasse bei Professor Paul Mariel und später in der Malklasse von Martin Mendgen und Jean-Pierre Calteux eine solide und vielseitige Ausbildung genoss.

Ab 1949 erhielt er die ersten öffentlichen Aufträge. Insgesamt sind ca. 50 größere Auftragsarbeiten im kirchlichen Bereich und 32 Werke im Bereich profaner Bauten dokumentiert.

 Das Mosaikbild in Perl-Nennig (links), das bis heute gut erhalten ist und von Nikolaus-Josef Schmitt gestaltet wurde. Es wurde 1963 an der Schule angebracht. Heute ist dieses Gebäude das Gemeindehaus und liegt mitten im Dorf. Das Mosaik ist noch in einem sehr guten Zustand. St. Martin ist auch der Schutzpatron der Nenniger Kirche und zugleich der Tag der Kirmesfeier. Rechts ist ein Selbstporträt zu sehen.

Das Mosaikbild in Perl-Nennig (links), das bis heute gut erhalten ist und von Nikolaus-Josef Schmitt gestaltet wurde. Es wurde 1963 an der Schule angebracht. Heute ist dieses Gebäude das Gemeindehaus und liegt mitten im Dorf. Das Mosaik ist noch in einem sehr guten Zustand. St. Martin ist auch der Schutzpatron der Nenniger Kirche und zugleich der Tag der Kirmesfeier. Rechts ist ein Selbstporträt zu sehen.

Foto: Rosa Maria Strupp

Wichtige Werke seines Schaffens befinden sich etwa am Amtsgericht in Wadern (Graffito), im Peter-Wust-Gymnasium in Merzig (großes Wandbild), in den Pfarrkirchen in Mondorf/Saar (zehnteiliges Altarbild), in Urexweiler (großes Deckengemälde), in Brotdorf (Chorgestaltung) und in Scheuern/Eifel (Decke/Tabernakel). Buntglasfenster entwarf er für die Pfarrkirchen von Reimsbach, Besch, Nennig und Tettingen.

In der freien Malerei sowie in den von ihm meisterlich gehandhabten grafischen Techniken (Linol- und Holzschnitt, Radierung) überwog als Hauptthema der Mensch in all seinen Ausdrucksformen. Die bekanntesten expressiven Holzschnittserien, die zwischen 1965 und 1970 entstanden sind, waren sein „Moseszyklus“ und der „Totentanz“. Neben seinen biblischen Motiven malte er ausdrucksstarke Porträts, vor allem Selbstporträts. Sein geliebtes Moseltal mit den Weinbergen und den kleinen Dörfern waren immer wieder Motiv für Zeichnungen, Ölbilder und Aquarelle im naturalistischen Stil.

 Das Mosaikbild in Perl-Nennig, das bis heute gut erhalten ist und von Nikolaus-Josef Schmitt gestaltet wurde. Es wurde 1963 an der Schule angebracht. Heute ist dieses Gebäude das Gemeindehaus und liegt mitten im Dorf. Das Mosaik ist noch in einem sehr guten Zustand. St. Martin ist auch der Schutzpatron der Nenniger Kirche und zugleich der Tag der Kirmesfeier. Foto: Rosa Maria Strupp

Das Mosaikbild in Perl-Nennig, das bis heute gut erhalten ist und von Nikolaus-Josef Schmitt gestaltet wurde. Es wurde 1963 an der Schule angebracht. Heute ist dieses Gebäude das Gemeindehaus und liegt mitten im Dorf. Das Mosaik ist noch in einem sehr guten Zustand. St. Martin ist auch der Schutzpatron der Nenniger Kirche und zugleich der Tag der Kirmesfeier. Foto: Rosa Maria Strupp

Foto: Rosa Maria Strupp

Die Expressionisten der Künstlergruppe „Die Brücke“ (Nolde, Heckel, Kirchner, Pechstein) inspirierten ihn in seinen grafischen Arbeiten. Matthias Grünewald und El Greco waren ihm in seinen sakralen Werken Quelle der Inspiration.

Als Mitinitiator der Künstlergruppe Untere Saar e.V. (gegründet 1974) nahm er regelmäßig an den Gruppenausstellungen teil. In Einzelausstellungen zeigte er seine Werke in Brüssel, Luxembourg, Trier, Prüm, Saarbrücken, Kaiserslautern, Saarlouis, Merzig und an vielen anderen Orten. Er starb am 15. 0ktober 1995 nach kurzer schwerer Krankheit in Saarburg.

Im Gedenken an den 100. Geburtstag des Malers findet im Rahmen des Perler Wein- und Kellerfests vom 26. bis 29. Oktober 2018 im Vereinshaus in Perl eine Retrospektive statt.

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