Hilfe auch ohne die teure Klinik

Der Kreisausschuss befürwortet die Gründung eines Psychosozialen Krisendienstes für den Kreis und die Stadt Trier. Die Anlaufstelle soll beim Gesundheitsamt in Trier eingerichtet werden.

Trier. Den guten Erfahrungen andernorts folgend, möchten der Kreis und die Stadt Trier einen Psychosozialen Krisendienst einrichten. Eine Lücke in der ambulanten Versorgung könne geschlossen, unnötige Klinik-Einweisungen vermieden werden, begründet die Kreisverwaltung den geplanten Schritt. Es wäre die erste Einrichtung dieser Art in Rheinland-Pfalz.Positive Erfahrungen gibt es allerdings in anderen Bundesländern. Vorbild für Trier ist die Konzeption des Kreises Herford, der seit neun Jahren auf diesem Feld tätig ist und mit 260 000 Einwohnern etwa so groß ist wie die Region Trier. Stationäre Klinikaufenthalte sollen nur dann erfolgen, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt. Das war vor zwölf Jahren eine Zielsetzung der Psychiatrie-Reform in Rheinland-Pfalz. Außerhalb von Öffnungs- oder Bürozeiten, also nachts, an Wochenenden und an Feiertagen, gibt es aber oft keine Alternative zu Kliniken. Insbesondere fehle es an Diensten mit psychiatrischer Erfahrung, so die Kreisverwaltung Trier-Saarburg. Deshalb komme es immer wieder zu unnötigen, kostenaufwendigen und nicht gewollten Klinik-Einweisungen. Diese Lücke soll künftig der Krisendienst schließen, der beim Gesundheitsamt in Trier angesiedelt werden soll. Das hätte den Vorteil, dass die bestehende Infrastruktur (Telefonanlage, Dienstwagen) mitgenutzt werden könnte.Stadt und Kreis teilen sich die Kosten

Zur Wahrnehmung des Krisendienstes soll zwischen Kreis, Stadt und dem Förderverein Psychiatrie Trier eine Vereinbarung getroffen werden, wobei eine enge Zusammenarbeit mit dem Sozialpsychologischen Dienst des Gesundheitsamts angestrebt wird. Die Kosten von 44 000 Euro jährlich wollen sich Stadt und Kreis teilen.

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