Hilfe bei schwierigem Thema

Die Einrichtung Pro Familia e.V. bietet eine Fortbildungsmaßnahme für Erzieherinnen an. Dabei geht es um "Sexualerziehung in Kitas als Prävention vor sexuellen Übergriffen". Zudem steht Pro Familia allen offen, die Fragen zu diesem Thema haben.

 Simon Görgen, hier mit den Protagonisten der Kiga-Box, Linda und Lutz, wird die sexualpädagogische Fortbildung für Erzieherinnen leiten.TV-Foto: Gabriela Böhm

Simon Görgen, hier mit den Protagonisten der Kiga-Box, Linda und Lutz, wird die sexualpädagogische Fortbildung für Erzieherinnen leiten.TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. Das Thema ist immer noch für viele Fachleute heikel. "Wie sollen wir die Sexualerziehung im Kindergarten definieren? Wie gehen wir mit der geteilten Elternschaft um, die einerseits progressiv, andererseits restriktiv an das Thema heran geht? Wie schaffen wir den Spagat zwischen den eigenen Vorstellungen, den Erwartungen des meist kirchlichen Trägers und den Eltern?" Dies sind Fragen von Fachkräften, die die Leiterin von Pro Familia, Claudia Heltemes, beispielhaft stellt. Aus Erfahrung weiß die Einrichtung, vor welchen komplizierten Situationen oft die Fachleute in den Einrichtungen stehen. Kinder alleine in Kuschelecken spielen lassen - - Stichwort Doktorspiele - oder sie gemeinsam im Sommer nackt im Planschbecken toben lassen? Um Erzieherinnen praktische Hilfe zu geben, veranstaltet Pro Familia am 10. November eine eintägige Fortbildung. Sie ist als "Themenmodul 13: Körper, Gesundheit und Sexualität" im Rahmen des Kurrikulums für Erzieherinnen zertifiziert. Nach der Einführung des Paragrafen 8a Kinder- und Jugendhilfegesetz, in dem es um die Erkennung von Kindeswohlgefährdungen und die weiteren Schutzmaßnahmen geht, seien Erzieherinnen zunehmend verunsichert, hat Heltemes beobachtet. Nicht nur aus diesem Grund bietet die Einrichtung die Fortbildungsmaßnahme an, die von Simon Görgen, einem 24-jährigen Pädagogik-Diplomanten bei Pro Familia im Rahmen seiner Diplomarbeit und der langjährigen Sexualpädagogin Ute Keiber-Schon durchgeführt wird.

"Was ist auffällig, was ist normal?"



Dabei gilt es beispielsweise, die Unterschiede zwischen kindlicher Sexualität und der von Erwachsenen heraus zu arbeiten, so Görgen. "Was ist auffällig, was ist normal?" Diese Frage betreffe Erzieherinnen alltäglich in ihrer Arbeit. Neben den Fortbildungsangeboten der Pro Familia hilft die Beratungsstelle auch mit Vorträgen, persönlichen Gesprächen, Telefonaten oder Elternabenden weiter, wenn Eltern oder Fachkräfte Fragen zu diesem Thema haben.

"Das Thema ist kein einfaches Feld"



Zudem kann man die KiGa-Box ausleihen, aus der Erzieherinnen das geeignete Material für Sexualerziehung wählen können. "Das Thema ist kein einfaches Feld", bestätigt Heltemes. Um so wichtiger sei es, präventiv vorzugehen. "Wenn Kinder eine gute Sexualerziehung erfahren, sind sie auch stabil genug, Missbrauch zu erkennen und sich zu schützen."

Anmeldungen bei Pro Familia, Balduinstraße 6, 54290 Trier, Telefon 46302120; Fax: 46302121; Email: trier@profamilia.de; Internet: www.profamilia-trier.de

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