Hilfe für Migranten

TRIER. Menschen mit Migrationshintergrund eine bessere Orientierung zu bieten, ist Ziel einer neuen Initiative des Trierer Arbeitskreises Migration und Segregation an der Universität Trier.

In Zusammenarbeit mit den Migrationsdiensten der Trierer Caritas, Diakonie und Aids-Hilfe soll ein Netzwerk entstehen, das einen Erfahrungsaustausch zwischen Institutionen und Einrichtungen ermöglicht. Kontakte knüpfen, Erfahrungen austauschen - über dieses lose Netzwerk sollen Trierer Einrichtungen, die sich mit Migration beschäftigen, zusammenfinden und zusammen die Integration von Migranten verbessern. Initiiert hat dieses Konzept der im Jahr 2005 gegründete Arbeitskreis "Migration und Segregation". 150 Einladungen

Rund 150 Einladungen wurden im Vorfeld eines ersten Zusammentreffens verschickt, am Ende waren rund 35 Institutionen vertreten. "Die gute Integrationsarbeit soll durch die Vernetzung der einzelnen Teilnehmer weiter verbessert werden", erklärte der Trierer Soziologe Markus Gamper, der auch dem Arbeitskreis Migration angehört. "Wir wollen erreichen, dass ein vielfältiges Angebot für Migranten entsteht. Wenn jemand einen Sprachkurs anbietet, kann beispielsweise ein anderer einen Computerkurs abhalten, der auf den Sprachkurs aufbaut." Nach diesem Prinzip sollen Menschen mit Migrationshintergrund mehr Chancen der Integration bekommen. Vorbilder für den Netzwerk-Zusammenschluss waren beispielsweise Stuttgart und Bremen. "Dort liefen die Projekte bisher sehr erfolgreich", sagte Gamper, "aber in Stuttgart beispielsweise wurden Ziele und Aufgaben vorgegeben. Wir möchten, dass die Impulse von den Teilnehmern kommen." Und die nehmen das neue Konzept durchweg positiv auf. "Es ist schön, dass viele Leute da sind, und es ist interessant, von den Erfahrungen anderer zu hören", sagte Marie-Luise Pott von der Trierer Beratungsstelle "Pro Familia". In kleinen Gruppen konnten die Teilnehmer Erfahrungen austauschen und Fragen stellen. "Gesundheit, Soziales, Sport", "Bildung, Sprache, Erziehung, Beruf", "Kultur und interreligiöser Dialog" sowie "Öffentlichkeitsarbeit, interkulturelle Öffnung, Antirassismusarbeit" sind die vier großen Themengebiete. "Wir haben sehr produktiv diskutiert", sagt Irina Görgens von der Stadt Hermeskeil, "und wir sind uns einig darüber, dass es ein solches Netzwerk geben sollte." In Zukunft, so Gamper, seien weitere Treffen geplant, um später nach Möglichkeit auch mit der Stadt Trier sowie der beiden großen Kammern IHK und HWK zusammenzuarbeiten. Neben der Hoffnung auf Sponsoren und Drittmittel aus großen Stiftungen wünschen sich die Initiatoren vor allem, dass die Teilnehmer weiterhin engagiert dabei bleiben. "Sie sollen die Impulse setzen", betont der Soziologe, "und wir helfen ihnen dabei, sich zusammenzufinden."

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