Hilfe und Struktur im "Café"

Gemeinsam essen und die Freizeit verbringen, sich austauschen und spielen sowie Hilfe im Alltag bekommen: Das bietet das "Café Lebenshilfe" Menschen mit geistiger Behinderung aus der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg.

 In der Trierer Schützenstraße gibt es ein neues Tagesangebot für Menschen mit geistiger Behinderung aus der Stadt und dem Kreis Trier-Saarburg: das „Café Lebenshilfe“. TV-Foto: Katja Krämer

In der Trierer Schützenstraße gibt es ein neues Tagesangebot für Menschen mit geistiger Behinderung aus der Stadt und dem Kreis Trier-Saarburg: das „Café Lebenshilfe“. TV-Foto: Katja Krämer

Trier. (kat) "Ambulant statt stationär" ist ein Schlagwort, wenn es um die Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung geht. Doch wer unterstützt die, die zu "stark" für die Tagesförderstätte sind und die wegen ihres Alters oder ihrer Angst, unter vielen Menschen zu sein, nicht in einer Werkstatt arbeiten können? Die Antwort auf diese Frage gibt das "Café Lebenshilfe". Dort können Menschen mit geistiger Behinderung an sieben Tagen in der Woche in ihrem Alltag begleitet werden. Ihr Tag wird strukturiert, und sie erfahren Gemeinschaft.

"Derzeit sind acht von zwölf Plätzen belegt", sagte Jutta Lindenberg, Leiterin des "Betreuten Wohnens" in der Schützenstraße, während der Eröffnungsfeier im Haus "Nummer 8". Finanziert wird das Angebot, das das ambulante Hilfssystem in der Region Trier erweitert, über das sogenannte "persönliche Budget". Eine Leistung, auf die Menschen mit Behinderung seit Januar 2008 einen Rechtsanspruch haben und die ihnen ermöglichen soll, selbstbestimmt und gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Lebenshilfe-Gesamtleiter Gereon Kohl begrüßte zur Eröffnung Vertreter des Lebenshilfe-Aufsichtsrats und der Werkstatt, Besucher und Angehörige, Lebenshilfe-Mitarbeiter sowie Vertreter der Stadt- und Kreisverwaltungen, "deren Rückenwind wir immer gespürt haben". Für leichte Irritation sorgte der Begriff "Café Lebenshilfe" bei einigen Gästen. Der Name lässt eher ein offenes integratives Projekt vermuten. Gereon Kohl lieferte während seiner Eröffnungsrede die Erklärung: "Jutta Lindenberg hatte die Idee, in der Stadtmitte ein Café aufzumachen, wo man hingehen könnte." Nun sei aus der Vision und dem Bedarf ein Konzept geworden, und der Arbeitstitel sei hängen geblieben. "Wachstum und Ausbau sind möglich", sagte der Gesamtleiter. Auch ein "echtes" Café mit dem Integrationsgedanken wies Gereon Kohl in einem Gespräch mit dem TV nicht gänzlich von der Hand.

Öffnungszeiten "Café Lebenshilfe": montags bis freitags, 10 bis 16 Uhr, samstags und sonntags, 14 bis 16 Uhr. Ansprechpartnerin ist Jutta Lindenberg. Telefon: 0176/53571732.

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