Hilferuf aus Wittlich

Wittlich · Sie mussten vor dem Terror in ihrer Heimat fliehen, haben ihr Zuhause verlassen und leben nun in Rohbauten oder Zelten: Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien. Der Winter setzt dem Elend noch zu. Die Arbeitsgruppe Wittlich der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) möchte dringend weitere Hilfstransporte losschicken.

 Die IGFM benötigt Spenden, um Hilfsgüter für Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien, die alles verloren haben, zusammenzustellen und dorthin zu bringen, wo sie benötigt werden. Rechts ist einer der IGFM-Hilfstransporte kurz vor seinem Ziel zu sehen: Der Rettungswagen ging an das Krankenhaus in Shekhan in der nordirakischen Kurdenregion. Die Verteilung von Hilfsgütern in vorgepackten „Paketen“ für verschiedene Alters- und Größengruppen hat sich sehr bewährt. Links ist der IGFM-Fahrer Khali Al-Rasho (Bildmitte) bei Flüchtlingen zu sehen, er ist selbst Jeside. Fotos: IGFM

Die IGFM benötigt Spenden, um Hilfsgüter für Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien, die alles verloren haben, zusammenzustellen und dorthin zu bringen, wo sie benötigt werden. Rechts ist einer der IGFM-Hilfstransporte kurz vor seinem Ziel zu sehen: Der Rettungswagen ging an das Krankenhaus in Shekhan in der nordirakischen Kurdenregion. Die Verteilung von Hilfsgütern in vorgepackten „Paketen“ für verschiedene Alters- und Größengruppen hat sich sehr bewährt. Links ist der IGFM-Fahrer Khali Al-Rasho (Bildmitte) bei Flüchtlingen zu sehen, er ist selbst Jeside. Fotos: IGFM

Wittlich. Wer Katrin Bornmüller kennt, weiß, was diese Frau gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Wittlich der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) auf die Beine stellen kann: Hunderte von Hilfstransporten hat sie bereits in den Osten Europas organisiert und damit die Not vieler Menschen gelindert.
Unermüdlich setzt sie sich für Menschenrechte ein. In diesem Jahr hat die Wittlicher Organisation bereits zwei Hilfstransporte in den Irak geschickt - und die verzweifelten Menschen dort brauchen noch mehr. Die Empfänger der Hilfsgüter seien Christen und Jesiden aus dem Irak und Syrien, die vor dem Terror des "Islamischen Staates" (IS) fliehen mussten, sagt Katrin Bornmüller. Sie beschreibt die Situation: "Viele dieser Menschen mussten alles, was ihnen lieb und teuer war, zurücklassen und konnten nur retten, was sie am Leibe trugen." Das Elend wird noch verstärkt: Inzwischen ist in den Bergen des Nordiraks der Winter eingebrochen. Die Flüchtlinge leben in Rohbauten, Bauruinen und Zelten. "Es fehlt an allen Ecken und Enden", weiß Bornmüller. Im November hatte die IGFM einen von der Arbeitsgruppe in Wittlich gebraucht erworbenen Krankenwagen in den Nordirak geschickt. Natürlich nicht, ohne ihn vorher bis unters Dach zu füllen: mit Decken, Kleidung, Schuhen und Hygieneartikeln.
Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums der kurdischen Regionalregierung im Irak persönlich hatte den Krankenwagen in Empfang genommen. "Der Wagen wird nun vom Krankenhaus in Shekhan eingesetzt, einer Region, in der besonders viele jesidische Flüchtlinge gestrandet sind", sagt Bornmüller. Der zweite Hilfstransport, ein Sattelschlepper, startete im November in Wittlich mit 950 Säcken Kleidung und 200 Kisten Hilfsgütern in den Nordirak. "Die Hilfe muss weitergehen", appelliert Katrin Bornmüller an die TV-Leser. Zehntausende Menschen hätten ihr Leben retten können, doch Hilfe erreiche vor allem die großen Flüchtlingslager - Tausende andere Menschen hätten keine Hilfe in erreichbarer Nähe.
Weitere Hilfstransporte der IGFM in den Irak, die Türkei und nach Syrien sind in Vorbereitung. "Sie können aber nur durch weitere finanzielle Unterstützung verwirklicht werden", sagt Bornmüller. Die Transportkosten pro Sattelschlepper von Deutschland in den Nordirak: rund 5000 Euro. Zudem werden Spenden für den Kauf von Medikamenten, Vitamintabletten für Schwangere, Verbandszeug und gebrauchten Rollstühlen benötigt.
Insgesamt benötigt die Wittlicher Arbeitsgruppe 9999 Euro. TV-Leser können das "Meine Hilfe zählt"-Projekt unter der Nummer 24496 unterstützen.
Die IGFM ist eine Menschenrechtsorganisation, die 1972 in Frankfurt am Main gegründet wurde. Sie unterstützt Menschen, die sich gewaltlos für die Verwirklichung der Menschenrechte in ihren Ländern einsetzen oder die verfolgt werden, weil sie ihre Rechte einfordern.Extra

 Katrin Bornmüller von der IGFM Wittlich hofft auf Unterstützung. TV-Foto: Archiv/Werner Klein

Katrin Bornmüller von der IGFM Wittlich hofft auf Unterstützung. TV-Foto: Archiv/Werner Klein

Per Banküberweisung an "Meine Hilfe zählt", Konto 220012, Sparkasse Trier (BLZ 58550130), IBAN: DE47585501300000220012 oder Konto 191919 bei der Volksbank Trier (BLZ 58560103), IBAN: DE67585601030000191919 Im Verwendungszweck bitte immer die vier- oder fünfstellige Projektnummer angeben, damit die Spende auch dem gewünschten Zweck zufließen kann. Spenden ohne Projektangabe fließen in einen gemeinsamen Topf, der unter allen Initiativen verteilt wird. Falls eine Veröffentlichung des Spendernamens im TV gewünscht wird, bitte ein "X" auf dem Überweisungsformular eintragen. Bis zu einer Summe von 200 Euro wird der Einzahlungsbeleg als Spendenquittung anerkannt. Ist eine separate Quittung erwünscht, bitte Adresse angeben. Hat ein Projekt bereits vor Buchung der Spende das Spendenziel erreicht, kommt der Betrag anderen "Meine-Hilfe-zählt"-Projekten zugute. Online: Unter volksfreund.de/meinehilfe Projekt auswählen, Spendenbutton anklicken, abgefragte Daten eingeben. Jede Spende wird zu 100 Prozent weitergeleitet, der Trierische Volksfreund trägt die kompletten Transferkosten. red

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