Himmel und Erde amüsieren sich göttlich

Das Satiricon-Theater bringt mit dem Stück "Ein Engel auf einer Bank am Fluss" eine ungewöhnliche Interpretation vom Himmel auf die Bühne. Auf schrille und doch nachdenkliche Art präsentiert das Ensemble aus Wittlich und Umgebung dem begeisterten Publikum aberwitzige Comedy-Szenen rund um einen gefallenen Engel und sein Chaos.

 Betrunkenes Philosophieren über Gott und die Welt auf einer Parkbank: Engel Eddy (Elmar Köcher) mit einem beschwipsten Partygirl (Miriam Gesthuisen). TV-Foto: Christina Förster

Betrunkenes Philosophieren über Gott und die Welt auf einer Parkbank: Engel Eddy (Elmar Köcher) mit einem beschwipsten Partygirl (Miriam Gesthuisen). TV-Foto: Christina Förster

Trier/Wittlich. (cf) "Weisses Wallegewand, weiche Wolken ... vergiss es! Alles nur gelogen, um den Tourismus anzukurbeln!" Eddy der Engel ist schwer ernüchtert. Auf der Erde glauben ja bekannterweise immer weniger Menschen an den Himmel. Neu ist, dass nun selbst die Himmelsbewohner dem heiligen Paradies abschwören. Eddy, dick geworden vom "elenden Himmelsmanna", hat die Nase voll und versucht, Selbstmord zu begehen. Die Parkbank, auf die er stürzt, wird zum Zentrum des Geschehens: Denn dort, wo ein Engel hinfällt, passieren einen Tag lang nur seltsame Dinge.

Frustrierte Walkerinnen finden in Form von einem plötzlich auftauchenden Wikinger plötzlich ihr lang ersehntes "Mannsbild", ein spießiges Amtskollegium feiert den Christopher-Street-Day, eine alte Jungfer lernt von einem Rocker, das Küssen zu lieben.

Auch die Märchenwelt wird parodiert, als das vor den sieben lüsternen Zwergen flüchtende Schneewittchen den Froschkönig von seinem Fluch erlöst und ihn in einen "hausfrauenbeglückenden" Toaster zurückverwandelt. Damit Eddy nicht noch mehr Unheil anrichtet, wird vom "Chef" ein Bote geschickt, der den gebeutelten Helden bekehren und wieder zurück in den Himmel bringen soll. Was sich allerdings als nicht so leicht herausstellt ...

Die temporeiche Premiere von "Ein Engel auf einer Bank am Fluss" von Frank Pinkus kam an, das lachende Publikum bestätigte durch häufigen Zwischenapplaus "göttliches" Amüsement, welches sich beim anschließenden Sektempfang mit Pizza munter fortsetzte. Die neun Darsteller, die insgesamt 32 Rollen verkörperten, sind teils Profi-Schauspieler oder Clowns, teils Amateure, deren gemeinsames Ziel es ist, "die Zuschauer zum Lachen zu bringen". Diese Mission wurde zweifellos erfüllt.

Die Komödie wird wieder am 13., 14., 27. und 28.November und an am 4. und 5. Dezember jeweils Freitag und Samstag im kleinen Saal der Tufa nochmals zu sehen sein.

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