Hinter dem Dom bald alles neu

Trier · Rechtzeitig zur Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 erstrahlen Windstraße und Hinterm Dom in neuem Glanz. Bereits im kommenden September soll der neue Bischof-Stein-Platz fertig sein - früher als geplant. Wann das Denkmal für Sinti und Roma aufgestellt wird, steht dagegen noch nicht fest.

Trier. Die Bauarbeiten in der Windstraße gehen schneller voran, als zunächst geplant. Das städtische Tiefbauamt in Trier war Anfang des Jahres noch davon ausgegangen, dass die Umgestaltung bis November dauert. "Sollte es keine witterungsbedingten Verzögerungen geben, ist es durchaus möglich, die Baumaßnahme bereits Ende September fertigzustellen", teilte Ralf Frühauf, Pressesprecher der Stadt Trier, auf TV-Anfrage mit. Ausgenommen davon sei allerdings die geplante Gedenkstätte für Sinti und Roma.
Zahlreiche Fußgänger benutzen die Windstraße, die bis vor kurzem noch mit Bauzäunen abgesperrt war, wieder als Verbindung zwischen Domfreihof und Alleenring. Offiziell freigegeben ist die Straße aber noch nicht, wie die Stadt Trier mitteilte.
Die Pflasterarbeiten auf diesem Abschnitt sind nahezu fertig und auch neue Straßenlaternen stehen bereits. Vor dem Dom-Museum sind sogenannte Baumpflanzquartiere angelegt worden. Das sind Löcher von etwa drei Metern Durchmesser, die später mit Erde gefüllt und mit Bäumen bepflanzt werden. Derzeit kümmern sich Arbeiter um die Pflasterung am neuen Bischof-Stein-Platz, dem Platz zwischen Windstraße und Dom. In der Vergangenheit diente das Areal als Parkplatz. Das ist passé. Mit der Verschönerung werde ein "städtebaulicher Missstand" behoben, wie Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani gesagt hatte. Das Umfeld des Doms wird also wohl rechtzeitig zur Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 in neuem Glanz erstrahlen.
Nach heutigem Stand würden die Kosten für die Bauarbeiten im Rahmen der Planungen bleiben, teilte Frühauf mit. Auf die Stadt Trier entfielen 310 000 Euro, 360 000 Euro kämen vom Land und 990 000 Euro müssten die Anlieger tragen. Etwa 60 Prozent der Anliegerkosten wiederum übernehmen die Hohe Domkirche, der Bischöfliche Stuhl und das Bischöfliche Konvikt, wie Bistumssprecher Stephan Kronenburg mitteilte. Wann das Stelendenkmal für Sinti und Roma aufgestellt wird, steht laut Frühauf noch nicht fest. Das Denkmal werde erst in Auftrag gegeben, wenn die Finanzierung definitiv gesichert sei. Der Ortsbeirat Mitte will aus seinem Budget 32 000 Euro beisteuern. Der Steuerungsausschuss des Stadtrats muss diese Entscheidung noch bestätigen. Auch der Ortsbeirat Nord diskutiert über einen Beitrag, hat aber noch keinen Beschluss gefasst. Oberbürgermeister Klaus Jensen und Jacques Delfeld, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Sinti und Roma Rheinland-Pfalz, werben gemeinsam um Spenden. Etwa die Hälfte des nötigen Geldes soll so zusammenkommen. Sechs Bronzestelen sollen zukünftig an deportierte Sinti und Roma erinnern (der TV berichtete). Der Trierer Künstler Clas Steinmann hat mit seinem Entwurf einen Wettbewerb der Stadt gewonnen. Die Stelen werden etwa drei Meter hoch sein und entlang der Dompropstei aufgestellt. Das Denkmal "ermöglicht es, zu gedenken, aber auch in die Gegenwart zu schauen und kann so einen Beitrag zum Abbau von Ressentiments leisten", sagte Delfeld.

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