HINTERGRUND

TRIER SAUWER: Etwa 4000 Menschen - Familienmitglieder inklusive - beziehen von der Stadt Trier derzeit Sozialhilfe (Hilfe zum Lebensunterhalt). Knapp 40 Prozent dieser Menschen sind arbeitslos, haben jedoch keinen Anspruch auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung.

Seit einem Jahr werden diese arbeitslosen Sozialhilfeempfänger im persönlichen Gespräch aufgefordert, bei der Aktion "Trier sauwer" als Gegenleistung für die Sozialhilfe praktische Arbeiten zu verrichten. Im ersten Halbjahr nach Beginn des Projekts wurden vom Sozialamt 163 Hilfeempfänger aufgefordert, sich mit der Bürgerservice gGmbH in Verbindung zu setzen. Etwa 100 Menschen kamen dieser Aufforderung nach. Den übrigen wurde die Sozialhilfe gestrichen, wodurch die Stadt bis Ende Oktober 2003 mehr als 70 000 Euro sparte. Mehr als 80 Prozent der Teilnehmer verfügten über keinen Führerschein, 86 Prozent hatten keine Berufsausbildung, 58 Prozent waren jünger als 25 Jahre, 37 Prozent vorbestraft und 28 Prozent gesundheitlich eingeschränkt. Nach einem "Clearing-Gespräch" und einer "Aktivierungsphase" wurden die Teilnehmer ihren Fähigkeiten gemäß in der Bürgerservice-Werkstatt oder in Arbeitsgruppen eingesetzt, die öffentliche Grünanlagen und Gebäude entweder reinigten oder instandsetzten. Die Dauer des Projekts ist für die Teilnehmer auf sechs Monate begrenzt. Vorerst soll "Trier sauwer" bis Ende 2004 laufen. (ph)

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