Geschichte Globen aus der Schatzkammer bald auch virtuell betrachten

Trier · Wer die Trierer Schatzkammer betritt, den nehmen zwei mächtige Globen in der Mitte des Raumes gefangen. Es handelt sich um einen Erd- und einen Himmelsglobus, beide stammen aus dem 17. Jahrhundert. Hergestellt wurden die kostbaren Stücke in Venedig vom berühmtesten Globenbauer seiner Zeit, Vincenzo Coronelli.

 Die Trierer Schatzkammer beherbergt zwei solch mächtiger Globen.

Die Trierer Schatzkammer beherbergt zwei solch mächtiger Globen.

Foto: Schatzkammer

Wie bedeutend Coronelli war, belegt auch die Tatsache, dass er für den französischen „Sonnenkönig“ Ludwig IVX. arbeitete. Die Trierer Globen bilden maßstabsgetreue Verkleinerungen der noch heute existierenden Pariser Originale.

Ein aktuelles Projekt der Wissenschaftlichen Bibliothek hat die Digitalisierung der beiden Globen zum Inhalt. Die notwendigen Finanzmittel haben der Deutsche Bibliotheksverband Berlin und der Förderverein der Bibliothek zur Verfügung gestellt. Vorgesehen ist eine dreidimensionale Digitalisierung der Globen. Sie ermöglicht es, die Originale in ihrer vollen Körperlichkeit darzustellen. Die auf ihren Gestellen fest fixierten Globen können auf diese Weise virtuell gedreht werden. Jeder Ausschnitt des Himmels und der Erde lässt sich mit höchster Genauigkeit heranzoomen. Tausende von Text- und Bilddaten können so erfasst und ausgewertet werden. In der Schatzkammer soll neben dem Original eine Benutzerstation mit digitaler 3-D-Simulation zur Verfügung gestellt werden.

Auch die Wissenschaften hegen ein lebhaftes Interesse an einer Digitalisierung. Ein bereits angelaufenes Projekt untersucht die zahlreichen Handelsschiffe auf den Meeren des Erdglobus. Und an der Universität Trier gibt es Pläne, die historische Geografie des Erdglobus näher zu erforschen.

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