Justiz Trierer Gericht verurteilt Wirt wegen Volksverhetzung für Hitlers Apfelstrudel

Trier · Ein Wirt aus Trier hat im vergangenen Frühjahr auf einem Werbeaufsteller volksverhetzende Botschaften verbreitet und unter anderem Hitlers Apfelstrudel für 8,88 Euro angepriesen. Jetzt hat ihn das Amtsgericht Trier zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

 Apfelstrudel ist lecker. Doch wenn jemand die Köstlichkeit mit einer volksverhetzenden Botschaft präsentiert, ist das nicht in Ordnung. Foto: dpa

Apfelstrudel ist lecker. Doch wenn jemand die Köstlichkeit mit einer volksverhetzenden Botschaft präsentiert, ist das nicht in Ordnung. Foto: dpa

Foto: picture alliance / dpa/Oliver Lang

Eine saftige Strafe für einen mehr als geschmacklosen Spaß? Fünf Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung und 800 Euro für den guten Zweck. So lautet das Urteil des Amtsgerichts Trier gegen einen Wirt, der im April 2021 volksverhetzende Botschaften auf einen Werbeaufsteller geschrieben hat. Unter anderem hieß es da: „Original Hitlers SS Apfelstrudel mit Judenblut in Gas gebacken.“ Der Preis: 88 Reichsmark. Die 88 ist in der rechtsextremen Szene ein Code. Die 8 steht für den achten Buchstaben im Alphabet, das „H“. Der Code steht dementsprechend für „Heil Hitler“. Auf der anderen Seite stand auch noch „Sieg Heil“. Fotos, die ein Zeuge gemacht hatte, dienten bei der Verhandlung als Beweis.