Hochbegabte treffen Hochbegabte: Universität Trier startet Austausch

Trier · Wer Hochbegabung hört, denkt an gute Noten und herausragende Leistungen, doch oft gibt es auch Probleme. Zu einem Austausch zwischen hochbegabten Jugendlichen lädt die Universität Trier ab Anfang November ein. Anmeldeschluss ist der 1. Oktober.

Trier. Hochbegabt zu sein, kann dazu führen, dass man sich intensiver oder anders mit Aufgaben auseinandersetzen muss. Bei manchen Hochbegabten haben die Eltern (und die Jugendlichen selbst) sehr hohe Erwartungen; andere haben das Gefühl, unter ihren Möglichkeiten zu bleiben und fühlen sich deshalb unter Druck gesetzt. Wieder andere sind so vielfältig begabt, dass sich für sie die "Qual der Wahl" stellt. In dieser Entwicklungsphase kann es guttun, auf andere Hochbegabte zu treffen, mit denen man sich austauschen kann.
Deshalb bietet die Universität Trier ab November Gesprächsgruppen an, in denen sich hochbegabte Jugendliche austauschen können. "Bisherige Studien zeigen, dass solche begabungsspezifischen Gruppierungen den Jugendlichen sehr gut tun", sagt Dr. Tanja Gabriele Baudson vom Lehrstuhl für Hochbegabtenforschung und -förderung der Universität Trier, die für das Projekt verantwortlich ist. Hochbegabung wird oft als hoher IQ (130 und darüber) definiert. Diese Definition ist zwar wissenschaftlich objektiv, aber nicht das einzige Kriterium, das eine Rolle spielt. "Für die Gruppen ist entscheidend, dass die Jugendlichen sich mit dem Begriff Hochbegabung und seiner Bedeutung für die eigene Entwicklung auseinandersetzen wollen. Einen IQ-Test verlangen wir nicht."
In den Gruppen geht es zunächst darum herauszufinden, was Hochbegabung für einen selbst bedeutet. Das Selbstbild spielt dabei ebenso eine Rolle wie gesellschaftliche Vorstellungen, Klischees und wissenschaftliche Modelle. Konflikte sind ebenso Thema der Gruppen wie Überlegungen, was man im Leben will. Tanja Gabriele Baudson sieht sich dabei als Moderatorin. Damit jeder zu Wort kommt, sind die Gruppen mit vier bis fünf Teilnehmern überschaubar. red
Extra

Die drei Treffen (Dauer: jeweils vier Stunden) finden alle drei Wochen jeweils samstags an der Universität Trier statt. Teilnehmen können Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren, die sich von dem Begriff "hochbegabt" angesprochen fühlen und sich mit anderen damit auseinandersetzen wollen. Informationen gibt es bei Dr. Tanja Gabriele Baudson ( baudson@uni-trier.de ). Die nächste Gruppe startet Anfang November. Anmeldeschluss ist der 1. Oktober. Die Teilnahme ist kostenlos. red

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