Studium Hochschule Trier startet virtuell und setzt auch auf Präsenz

Trier · 30 Prozent Präsenz-Veranstaltungen hat die Hochschule Trier für das Wintersemester geplant. Davon profitieren vor allem Erstsemester. Das Studiwerk kocht weniger. 

Hochschule Trier  startet virtuell – bis zu 30 Prozent Präsenz-Veranstaltungen sind geplant
Foto: Rainer Neubert

Mit einer Erstsemester-Begrüßung vor dem Laptop sind die Studierenden der Hochschule Trier am Montag ins Wintersemester gestartet. Dort sprachen Dorit Schumann, Präsidentin der Hochschule Trier, Elvira Garbes, Bürgermeisterin, und Thomas Vatheuer als Vertreter des Studierendenwerks über einen Livestream aus einem Hörsaal zu den Neulingen.

Die Hochschule plant für das Wintersemester einen Mix aus Präsenz- und Online-Lehre. Was das konkret bedeutet, erklärt die Präsidentin Dorit Schumann: „Vorrang bei den Präsenzveranstaltungen haben erste und zweite Semester, da diese besondere Begleitung durch die Lehrenden brauchen und ihre Hochschule teilweise noch nie gesehen haben.“ Das sei für die Identifikation mit der Hochschule und auch für die Kommunikation der Studierenden untereinander wichtig. Auch Master-Studierende und höhere Semester sollen die Möglichkeit haben, sich durch einzelne Lehrveranstaltungen oder andere Gelegenheiten an der Hochschule zu sehen. „Wir denken, dass damit circa 30 Prozent der Lehre in Präsenz stattfinden werden.“ Genau könne man das aber erst im Verlauf des Semesters sagen.

Zehn bis 30 Studierende können je nach Raumgröße mit Abstand unterrichtet werden, am Platz darf – wie derzeit an den Schulen – die Altags-Maske abgenommen werden. Die Kontakte erfasst die Hochschule mit einer selbst entwickelten App namens „Intake“ per QR-Code.

Und im Ernstfall? „Alle Fachbereiche haben sich darauf vorbereitet, bei Bedarf innerhalb weniger Tage auf die Online-Lehre zu 100 Prozent umzustellen“, sagt die Präsidentin. Zudem rüste man die Hörsäle derzeit so auf, dass Lernen in Präsenz an der Hochschule mit Lernen von zu Hause für einzelne Veranstaltungen kombinierbar sein wird. Die Präsidentin freut sich über die Rahmenbedinungungen in Rheinland-Pfalz: „Deutschlandweit zählen wir zu den ersten Hochschulen, die in ein solches hybrides Semester bereits Ende September starten, und das kommt sehr gut an.“

Auch Mittagessen bekommen die Studierenden vor Ort. Andreas Wagner, Geschäftsführer des Studiwerks Trier, rechnet in den Mensen – in Absprache mit beiden Präsidien – mit  einer Präsenzquote von 20 Prozent der 2019 Anwesenden. Man plane dabei „auf Sicht“ und könne nachjustieren, falls mehr Essen benötigt werde. 80 seiner 110 Mitarbeiter an beiden Standorten bleiben auch 2021 weiter in Kurzarbeit.

Wager erklärt: „In Corona-Zeiten kochen wir so, dass wir das Essen auf wenigen Einweg-Gefäßen servieren können.“ Das Einweggeschirr sei aber kein Plastik, sondern auf Zuckerrohrbasis hergestellt. Um den Geschirrspülraum zu nutzen, brauche man allein fünf Leute. Das lohne sich bei 200 verkauften Essen pro Mensa nicht.

 Immerhin hat das Studiwerk für das Wintersemester keinen Leerstand mehr. Wagner: „Wir rechnen für nächstes Jahr aber mit zehn Prozent Leerstand.“ Der Grund: Er kann sich vorstellen, dass wegen des teilweise digitalen Semesters manche Studenten wieder zu ihren Eltern nach Hause ziehen könnten.

Für das digitale Semester hat das Studiwerk das Internetvolumen in seinen Wohnungen auf 210 Gigabyte erhöht. Und die konnten sie am Montag nach der virtuellen Begrüßung gleich noch einmal testen. Denn da gab es für die neuen Hochschüler einen virtuellen Markt der Möglichkeiten.

Die Vorlesungen an der Universität Trier auf der anderen Seite der Mosel beginnt am 2. November.

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