Hochwasser-Schäden Eine erste Bilanz: Das hat die Flut in Langsur angerichtet

Langsur · Zwei Wochen nach dem Hochwasser laufen die Aufräumarbeiten in der Ortsgemeinde auf Hochtouren. Bis alle Folgen beseitigt sind, wird es allerdings noch länger dauern.

Das Sauerufer in der Ortsgemeinde Langsur zwei Wochen nach der Flut
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Das Sauerufer in der Ortsgemeinde Langsur zwei Wochen nach der Flut

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Foto: Trierischer Volksfreund/Veronika Königer

Michael Hurt, Erster Beigeordneter der Ortsgemeinde Langsur und derzeit verantwortlich für die Dienstgeschäfte, ist voll im Hochwasser-Stress. Die Fluten haben nämlich auch in drei Ortsteilen der Ortsgemeinde, Mesenich, Metzdorf und Langsur, große Schäden hinterlassen.

„Vor allem in Langsur und Metzdorf ist es sehr schlimm. Bei vielen stand das Hochwasser bis zum ersten Stock, also auch in der Küche und im Wohnbereich“, berichtet er. Michael Hurt schätzt, dass etwa hundert Haushalte betroffen sind, deren Bewohner jetzt bei Freunden oder Verwandten unterkommen. Nicht nur Privatleute hat das Hochwasser getroffen, auch ein Weingut in Mesenich musste seine Vorräte in Sicherheit bringen. Der Campingplatz Metzdorf war komplett überschwemmt, das Hochwasser richtete dort schwere Schäden an. Eine Gesamtschadensbilanz gebe es noch nicht, sagt Michael Hurt.

Bei allen schrecklichen Folgen, die das Hochwasser hatte, sei eines erfreulich: „Das ist wirklich unglaublich, wie hilfsbereit die Menschen sind und wie viel sie gebracht haben.“ Zahlreiche Sachspenden sind in der Ortsgemeinde eingegangen, die in Langsur in der Turnhalle gesammelt und von Ehrenamtlichen geordnet wurden.

Dort gibt es beispielsweise Kleidung und Schuhe, aber auch Hygieneartikel. Die Hochwasser-Opfer können sich einfach abholen, was sie brauchen. „Man kennt sich ja und weiß, wer betroffen ist“, meint Michael Hurt. Auch in Metzdorf gibt es ein derartiges Lager. Hurt verweist auch auf die größere Spenden-Basis in Aach, außerhalb der Ortsgemeinde.

Tatsächlich sind die Sachspenden-Lager derzeit aber voll. Wer noch helfen will und die finanziellen Möglichkeiten hat, der kann das anderweitig tun, meint der Beigeordnete: „Was den Leuten direkt hilft, sind Geldspenden.“

Spenden ist nicht die einzige Unterstützung, die die vom Hochwasser Betroffenen in der Ortsgemeinde bekommen. Auch beim Aufräumen helfen alle zusammen. Denn das ist noch lange nicht abgeschlossen. Wasser sollte in keinem Gebäude mehr stehen, höchstens in dem ein oder anderen tiefen Keller, meint Hurt. „Das müsste jetzt eigentlich alles raus sein.“ Allerdings seien Schlamm und Öl noch nicht vollständig aus den Straßen verschwunden. Viele Menschen seien noch damit beschäftigt, ihre Häuser auszuräumen: „Da werden die Leute auch noch ein paar Tage dran sein.“ Eine harte Arbeit, bei der die Bürger allerdings zusammenhalten, berichtet Michael Hurt: „Da ist eine richtige Gemeinschaft entstanden.“

Sind die Spuren des Hochwassers aus den Ortschaften beseitigt, dann war es das aber noch nicht. „Was dann noch ansteht, ist das große Sauerufer-Räumen“, meint Hurt. Denn das Hochwasser hat viele Gegenstände mit sich gerissen, Holzreste, Kleidungsstücke, sogar ganze Campingwagen von Stellplätzen flussaufwärts – die vom Wasser zerstörten und zerdrückten Reste hängen jetzt in der Böschung. Auch Uferpflanzen, Hecken und Bäume sind umgerissen worden. „Das sieht wirklich schlimm aus, wie im Krieg“, berichtet Hurt.

Diese Spuren der Flut können aktuell noch nicht beseitigt werden, da alles matschig und nass ist. Kann es dann einmal ans Aufräumen gehen, wird das eine größere Aktion werden, ist Hurt sicher: „Noch in Wochen werden wir viel Arbeit haben, das Ufer zu reinigen.“

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