Hochwasser und Hausverkauf

Um die neuen Grenzen des Hochwasser-Überschwemmungsgebiets und den Verkauf der ehemaligen Landwirtschaftsschule in der Egbertstraße geht es am Donnerstag in der ersten Sitzung des Trie rer Dezernatsausschusses IV ("Bauausschuss") nach Kommunalwahl und Sommerpause.

Trier. Einen Neuzuschnitt des Hochwasser-Überschwemmungsgebiets hatte die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord im vergangenen Jahr der Stadtverwaltung unterbreitet. Der Vorschlag der SGD Nord sieht eine deutliche Ausweitung der Überschwemmungsflächen vor. Denn nach dem neuen Bundes-Hochwasserschutzgesetz muss als Grundlage für solche Gebiete nicht mehr ein Hochwasser herangezogen werden, wie es statistisch alle 100 Jahre, sondern wie es alle 50 Jahre vorkommen könnte. Zwischen diesen statistischen Überschwemmungen liegt eine Pegeldifferenz von immerhin 40 bis 50 Zentimetern.

Baudezernentin Simone Kaes- Torchiani hatte angekündigt, die von der SGD Nord vorgeschlagenen neuen Gebietsgrenzen möglichst weit eindämmen zu wollen - zum Beispiel durch Nachvermessungen der Höhenlinien. Denn nicht nur wer im Überschwemmungsgebiet einen Wintergarten oder Windfang an sein Haus anbauen möchte, wird von der neuen Rechtsverordnung eingeschränkt. Heizöltanks müssen speziell gesichert, Hofeinfahrten dürfen nicht mehr ohne weiteres versiegelt werden.

Landwirtschaftsschule soll verkauft werden



Die Stadt selbst darf im Überschwemmungsgebiet keine neuen Baugebiete ausweisen (der TV berichtete). Gefährdet sein könnten einige im aktuellen Flächennutzungsplan vorgesehene Baugebiete: das vorgesehene Gewerbegebiet westlich der Monaiser Straße, die geplante Erweiterung der Gewerbefläche nördlich von Schloss Monaise, das vorgesehene Gewerbegebiet "Ehranger Flur", das Wohngebiet "Mittelweg" in Pfalzel und das geplante Sondergebiet "Feriendorf" östlich von Oberkirch in Trier-Zewen.

Im öffentlichen Teil der Bauausschusssitzung geht es außerdem um die Gebäude der ehemaligen Landwirtschaftsschule in der Egbertstraße. Der Landesbetrieb "Liegenschafts- und Baubetreuung" (LBB), in dessen Besitz die sieben zwei- bis dreigeschossigen Massivgebäude sind, will diese und das knapp 9000 Quadratmeter große Grundstück verkaufen. Die Grünen wollen dazu von Baudezernentin Kaes-Torchiani wissen, ob die zwischen 1893 und 1975 gebauten Häuser unter Denkmalschutz stehen und ob die Stadt Vorstellungen von der künftigen Nutzung inklusive einer möglichen Neubebauung des Geländes hat und deswegen die Aufstellung eines Bebauungsplans erwägt.

Die Bauausschuss-Sitzung beginnt am Donnerstag, 3. September, um 18.30 Uhr im Rathaus-Raum "Gangolf".

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