Hoffen auf den Schutz vor den Sauerfluten

Langsur · Die Sauerstraße in Langsur gehört zu den ersten Bereichen, in denen bei Hochwasser Häuser überflutet werden. Nach jahrelangem Warten soll es nun im Ort ein Pilotprojekt für Hochwasserschutz geben.

 Die Anwohner in der Langsurer Sauerstraße gehörten im Jahr 2007 zu den ersten, bei denen das Hochwasser in die Keller gelaufen ist. Foto: TV-Archiv

Die Anwohner in der Langsurer Sauerstraße gehörten im Jahr 2007 zu den ersten, bei denen das Hochwasser in die Keller gelaufen ist. Foto: TV-Archiv

Langsur. Alle paar Jahre steht Langsurer Bürgern das Wasser bis zum Hals. Denn bereits vor zehn Jahren war den Bürgern versprochen worden, dass die Gemeinde einen Hochwasserschutz bekommt. Kleinere Überschwemmungen hat es seitdem jedoch immer wieder gegeben. Probebohrungen als vorbereitende Arbeit für solch einen Schutz gab es auch. Doch viel mehr ist nicht geschehen. Nun kommt wieder Bewegung in die Angelegenheit.
Die Langsurer sind zu einer Bürgerversammlung am kommenden Donnerstag eingeladen, bei der Vertreter des Umweltministeriums über das Thema informieren wollen. Was genau dort besprochen wird, will das Ministerium nicht sagen. Eine Sprecherin verweist auf TV-Anfrage zunächst darauf, dass es gegenüber den Einwohnern unfair sei, Informationen vor der Versammlung zu veröffentlichen.
Auf Drängen der Redaktion lässt sich das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten doch noch erweichen. Geplant ist demnach, dass in Langsur ein vom Land unterstütztes Pilotprojekt verwirklicht wird. Gemeinsam mit der Kommune und ihren Bürgern sollen Hochwasserschäden an den 40 gefährdeten Immobilien bestmöglich reduziert werden. Es soll dabei auch über mögliche Projekte gesprochen werden.
Konkretere Aussagen sind derzeit nicht zu bekommen. Und so hoffen wohl viele der vom Hochwasser bedrohten Saueranlieger, dass es doch noch einen Damm geben wird. Anfang 2011 war von Kosten in Höhe von 3,2 Millionen Euro die Rede. Insgesamt sollten auf einer Länge von 800 Metern Vorkehrungen getroffen werden. Es sollte ein Damm von 180 Metern Länge aufgeschüttet werden, die restliche Distanz sollte durch eine Mauer und mobile Elemente überbrückt werden. Mitte 2011 wurden diese Pläne jedoch aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit wieder aufgegeben.
Ob es die lange Mauer an der Sauer oder am Ende nur einen besseren Schutz für einzelne Häuser gibt, ist für Ortsbürgermeister Rüdiger Artz nicht die entscheidende Frage. Er betont: "Es muss etwas geschehen. Das Ministerium steht im Wort."
Der Langsurer plädiert dafür, dass der Blick über seinen Heimatort hinaus gerichtet wird:
"Wir müssen auch nach Luxemburg schauen und sehen, was dort möglich ist." Er berichtet von geplanten Abgrabungen bei Moersdorf, die dem Fluss wieder mehr Raum bringen würden. "Das hilft uns und bringt uns sicher ein paar Zentimeter, die die Sauer bei Hochwasser weniger hoch steigt", sagt Artz.
Auch auf deutscher Seite gibt es solche Ablagerungen. Ein Anwohner berichtet beim Rundgang durch den hochwassergefährdeten Bereich, dass inzwischen eine früher noch sichtbare Mauer im Sauervorland inzwischen unter zwei Metern Erdreich verschwunden sei.
Die Informationsveranstaltung zum Thema Hochwasserschutz in der Ortslage Langsur beginnt am Donnerstag, 29. August, um 19 Uhr in der Kulturhalle Langsur.

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