Hohe Wogen nach ruhiger Aussprache geglättet

Gusterath/Waldrach · Was ist erforderlich für den Ausbau der Grundschule St. Martin in Pluwig und für den Neubau eines angeschlossenen Gemeindehauses? Über Umfang und Kosten waren das Land und die Bauherren bisher sehr geteilter Meinung (der TV berichtete). Doch nach dem Besuch eines Landesvertreters in Gusterath zeichnet sich eine Lösung ab.

Gusterath/Waldrach. Geprüft und abgelehnt: Aus Sicht der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord war die Planung zum Ausbau der Schule St. Martin Gusterath und für den Neubau des Gusterather Gemeindehauses eine Nummer zu groß dimensioniert.
Die Kalkulation des Kaseler Architekten Hans-Jürgen Stein sieht ein Investitionsvolumen von 2,6 Millionen Euro vor. Als Voraussetzung für eine Landesförderung will die SGD Nord in Koblenz die Kosten jedoch auf zwei Millionen Euro begrenzt (gedeckelt) sehen.
Dies wiederum hat in der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer und der Ortsgemeinde Gusterath für erhebliche Irritationen gesorgt (der TV berichtete). Bei einer Kostendeckelung auf zwei Millionen Euro würde die geplante Teil unterkellerung der künftigen Mehrzweckhalle (Veranstaltungsraum, Schulmensa und Gemeindehaus) entfallen.

Rundgang durch die Bauten


Nach der jüngsten Sitzung des Gusterather Gemeinderats am Donnerstag scheint sich ein Kompromiss anzubahnen. Als Vertreter der SGD Nord war Thomas Vogt, Referat Bauwesen, zur Sitzung erschienen. Zunächst informierte sich der Besucher bei einem Rundgang über die bestehenden Bauten von Schule und altem Bürgerhaus.
In der anschließenden Ratssitzung herrschte ein diplomatischer Umgangston. Ortsbürgermeister Alfred Bläser - "es ist unüblich, dass ein Landesvertreter von Koblenz aus eine Ratssitzung besucht" - erläuterte aus Sicht der Ortsgemeinde Zweck und Erfordernisse des geplanten Bürgerhauses und warum gewisse Größen nicht unterschritten werden sollten. Auch die Sprecher der Fraktionen erinnerten an die ortsspezifischen Anforderungen an den Neubau und seine überörtliche Bedeutung, etwa für Vereine in den Nachbarorten.
SGD-Vertreter Vogt - "wir sind Dienstleister für das Land und prüfen nur, wir vergeben aber keine Fördermittel" - verwies auf den vom Rechnungshof formulierten Größenrahmen für Bürgerhäuser. Danach sollten Grundfläche und Raum in einem wirtschaftlich vertretbaren Verhältnis zur Einwohnerzahl stehen. Vogt: "Das ist allerdings keine festgelegte Norm."

Workshop für Details


Der Besucher aus Koblenz deutete schließlich an, dass man noch über viele Details reden könne. VG-Bürgermeister Bernhard Busch sah "ein gutes Stück der Annäherung erreicht". Vogt schlug vor, sich wegen der Detailfragen kurzfristig in einer Art Workshop zusammenzusetzen. Die Ergebnisse dieses Treffens von Verwaltung, Behörden und Planern sollen dann in der nächsten Ratssitzung präsentiert werden. "Nun geht es darum, das Projekt so schnell wie möglich ans Laufen zu bringen", kommentierte Ortsbürgermeister Bläser. f.k.

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