Hommage an einen Chansonnier

Trier · Unter dem Titel "Mey im Mai" haben die Liedermacher Achim Weinzen und Andreas Sittmann eine Auswahl der schönsten Lieder von Reinhard Mey gespielt. Für die 100 Zuschauer im ausverkauften kleinen Saal der Trierer Tufa war es ein musikalischer und launiger Genuss.

 Mit Sinn für Humor und Sensibilität fürs Original präsentieren Achim Weinzen und Andreas Sittmann ihr Reinhard-Mey-Programm in der Tufa Trier. TV-Foto: Anke Emmerling

Mit Sinn für Humor und Sensibilität fürs Original präsentieren Achim Weinzen und Andreas Sittmann ihr Reinhard-Mey-Programm in der Tufa Trier. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Andreas Sittmann untertreibt nicht, als er dem Tufa-Publikum ein "Reinhard-Mey-Musikfest" verspricht: Der vielen als Trie rer Bänkelsänger bekannte Liedermacher und sein in der Region nicht minder präsente Kollege Achim Weinzen haben ein über zweistündiges Programm aus Mey-Liedern zusammengestellt. Sinnig beginnt es mit dem Titel "Musikanten sind in der Stadt", den die beiden mit Fingerpicking auf zwei Akustik-Gitarren und harmonisch gesetztem zweistimmigen Refrain vortragen. Arrangement und Stimmen sind nah dran am Original. "Schön!", hallt denn auch gleich das erste Echo aus dem Zuschauerraum. Dann gibt es wie noch so oft an diesem Abend etwas zu lachen. Sittmann erklärt, dass Weinzen und er sich an Reinhard Mey halten müssten, weil es für Bon Jovi oder Genesis ja schon genügend Tribute-Bands gebe. Und der Name ihres Duos "AchWAS?!?" sei die Reaktion von Freunden auf diese Entscheidung und nur zufällig eine Kombination der Initialen. Launige Moderationen dieser Art binden auch das weitere Programm zusammen. Das beinhaltet mit Titeln wie "Küchenlied", "Mein Achtel Lorbeerblatt", "Die heiße Schlacht am kalten Büffet", "Das wahre Leben", "Kaspar" oder "Keine ruhige Minute" Mey-Klassiker von den Anfängen bis in die neuere Zeit.
Die sich bestens ergänzenden Barden führen die große Klasse dieser Lieder gekonnt vor Augen, indem sie sich im Gesang abwechseln und Instrumente vom Akkordeon bis zur Ukulele spielen. Sowohl der eher introvertierte Achim Weinzen als auch der extrovertierte Andreas Sittmann meistern die Herausforderung der sehr komplexen Texte. Schön deutlich artikuliert breiten sie deren dichten Gehalt an Poesie, Humor, Gefühl, Zeitkritik, philosophischer Betrachtung und überraschender Pointierung aus. Sensibel transportieren sie auch die Stimmungen der Songs wie Melancholie oder Sehnsucht. "Schön!", ist immer wieder aus dem Saal zu vernehmen, wenn nicht gerade mitgesungen wird. Spätestens bei "Über den Wolken" sind alle 100 Kehlen dabei und natürlich auch beim stimmungsvollen Abschluss "Gute Nacht, Freunde".
Wer das Programm verpasst hat, kann es am Freitag, 31. Mai, in der ehemaligen Synagoge Schweich erleben.
Karten gibt es in den TV-Service-Centern Trier und Bitburg, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie unter www.volksfreund.de/tickets.

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