Horror-Wunden, Knete und Graffiti

Trier · Im Exzellenzhaus haben sich im Namen der offenen Kinder- und Jugendarbeit 200 Menschen zum Jugendkulturtag getroffen. Dabei wurde Kindern und Jugendlichen ein abwechslungsreiches Programm angeboten.

Trier. Im Trierer Exzellenzhaus waren für Samstag alle Kinder, Jugendlichen und Interessierten eingeladen, gemeinsam in die kulturelle Vielfalt und die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung zu schnuppern. 200 Besucher gingen an diesem Tag durch die Räume des Exhauses und konnten sich in verschiedenen Workshops ausprobieren und Kontakte knüpfen.
Im Innenhof des Exhauses war viel los am Samstagnachmittag: Kinder wuselten umher, saßen auf Bänken und ließen sich schminken oder bastelten mit Knete. In der Mitte des Hofs tanzte eine Hip-Hop-Gruppe, und wenn es gerade keine Tanzaufführung gab, spielten verschiedene Schulbands auf der großen Bühne.
Für jeden Geschmack etwas


In den Räumen des Exhauses gab es viel zu entdecken für die Kleinen: Fotografie-Workshops, eine Schreibwerkstatt, Graffiti für Anfänger oder doch lieber der Bauchtanz-Kurs? Für jeden war etwas dabei.
Patricia Cerdeira (15) war begeistert von den vielen Dingen, die sie am Jugendkulturtag ausprobieren konnte: "Ich habe heute bei einem Gitarrenkurs mitgemacht und schon zwei Noten gelernt. Damit haben wir ein Lied gespielt. Aber am besten hat mir der Hip-Hop-Workshop gefallen. Es hat so viel Spaß gemacht, dass die Zeit viel zu schnell vorbeigegangen ist", erzählt die 15-Jährige. Die beiden Schwestern Elena (9) und Matilda Schiller (7) haben ihren Lieblingsplatz beim Kreativ-Atelier des Stadtmuseums Simeonstift gefunden. Hier können die Mädchen ungestört an ihren Knet-Arbeiten basteln und dabei etwas über die Geschichte und das Museum von Trier lernen.
"Es gefällt mir hier sehr gut, wir können ganz viele Sachen machen. Ich habe heute das erste Mal Graffiti gesprüht, das war toll", sagt die neunjährige Elena. Auch Kevin Fuchs (13) und Tobias Dietz (14) haben direkt entdeckt, was sie am interessantesten finden: den Zombie-Make-Up-Stand. Stolz zeigen sie ihre frisch aufgemalten und sehr real wirkenden, blutigen Wunden: "Ich finde es cool hier, diese Horror-Wunden wollte ich schon immer mal haben", erklärt Kevin, der sich mit seinen Freunden auf dem Jugendkulturtag verabredet hat.
Tobias will beim nächsten Jugendkulturtag auf jeden Fall den DJ-Workshop besuchen, denn er wolle später einmal DJ werden.
Der Jugendkulturtag im Exzellenzhaus wurde vom Arbeitskreis offene Jugendarbeit Trier organisiert, ein Zusammenschluss der Trierer Jugendzentren. "Diese Form des Jugendkulturtags gibt es zum ersten Mal", erklärt Dirk Mentrop (46), Mitarbeiter der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Exhaus. "Die zurückliegenden Jahre war es immer eine ganze Woche, in der die Workshops an unterschiedlichen Tagen in den verschiedenen Jugendzentren angeboten wurden. Der letzte Tag sollte dann zur Präsentierung der Ergebnisse genutzt werden. Jetzt ist alles am selben Ort und am selben Tag. Das ist schöner, denn so ist es kompakter. Man hat alle Menschen auf einem Fleck, der Kontakt zwischen den Jugendlichen steht mehr im Vordergrund", erklärt der Jugendarbeiter.
90 Voranmeldungen


Und das Konzept ging auf: Allein 90 Voranmeldungen gingen für die Workshops beim Exhaus ein. Sinn und Zweck der Veranstaltung sei es, vor allem den Kindern und Jugendlichen ihre Möglichkeiten in Kultur- und Freizeitgestaltung zu zeigen und Interesse zu wecken. Der Charakter des Mitmachens und Ausprobierens sei zentral. Außerdem die Vernetzung und das Knüpfen von Kontakten zu Kulturprojekten, Vereinen und anderen Freizeiteinrichtungen, sagte Mentrop. "Die Jugendzentren als Anlaufstelle und Vermittler für die Kids dürfen dabei natürlich nicht vergessen werden. Wir haben die Infos und Kontaktdaten und geben sie gerne an die Jugend weiter", erklärte er. nw

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