Horst Lachmund im Bürgerhaus: Sein Name ist Programm

Trier-Ehrang · Bei älteren Lesern des Trierischen Volksfreunds dürfte der Name Horst Lachmund angenehme Erinnerungen hervorrufen: Als langjähriger Sportredakteur versüßte er vielen Lesern das Frühstück mit satirischen Seitenhieben. Eine Auswahl seiner Werke trug der Pfalzeler nun vor Publikum im Bürgerhaus Ehrang vor und sorgte dafür, dass sein Name zum Programm wurde.

 Unterhaltsames Trio im Ehranger Bürgerhaus: Horst Lachmund (links), Anna-Maria Arsenyan und Horst Lorig. TV-Foto: Karin Pütz

Unterhaltsames Trio im Ehranger Bürgerhaus: Horst Lachmund (links), Anna-Maria Arsenyan und Horst Lorig. TV-Foto: Karin Pütz

Foto: karin pütz (kap) ("TV-Upload p?tz"

Trier-Ehrang. Horst Lachmund hat den Schalk im Nacken. Gedichte über die Folgen des Viezgenusses, über Sitzpinkler oder Eidechsen auf Freiersfüßen lassen beim Publikum im Ehranger Bürgerhaus kein Auge trocken. Die rund 70 Zuschauer hängen an seinen Lippen, und bei Reimen wie "Damit Karpfen laichen können, muss man ihnen Teiche gönnen" entstehen Assoziationen zu Heinz Erhardt oder Eugen Roth. Auch aktuelle Themen wie die ungeliebte Biotonne bedenkt Lachmund mit einem Hassgedicht und erntet allgemeines Kopfnicken und Applaus. Mit seinen satirischen Essays und Glossen trifft er den Geschmack der Anwesenden. Die Frage, ob er mal bei einem Poetry-Slam mitmachen wolle, wo sich (junge) Dichter im Wettstreit messen, beantwortet Lachmund mit "dafür bin ich zu alt". Was zu beweisen wäre. Dass gute Unterhaltung keine Frage des Alters ist, beweist auch der zweite Akteur, der an diesem Abend dem Publikum lachende Münder in die Gesichter zaubert: Horst Lorig, langjähriger Bass-Bariton am Theater Trier, singt zwischendurch originelle Volksweisen wie "Phyllis und die Mutter", die er mit unnachahmlicher Mimik untermalt und auch hierbei unter den Zuhörern beste Laune verbreitet. Unterstützt werden die beiden "Hörste", die zusammen immerhin fast 150 Jahre alt sind, von der 17-jährigen Abiturientin Anna-Maria Arsenyan.
Spenden für Sportstiftung


Die Tochter des armenischen Tenors Gor Arsenyan spielt auf dem alten Bürgerhaus-Klavier unter anderem die sehr anspruchsvolle "Toccata" von Aram Khachaturian.
Diese Darbietung hinterlässt bei den Zuhörern ausnahmslos staunende statt lachende Münder. Theoretisch war die kurzweilige Veranstaltung als kostenloses Event zu verstehen - praktisch spenden die Gäste an diesem Abend jedoch freiwillig für Lachmunds Stiftung zugunsten unverschuldet in Not geratener Sportler und verlassen nach gut zwei Stunden bestens gelaunt das Ehranger Bürgerhaus. kap

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort