Trier. (wie) Die Zahlen sind alarmierend: 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben zu viel auf den Rippen. Neben genetischer Veranlagung sind zu wenig Bewegung und ungünstiges Essverhalten Hauptursachen für Übergewicht. Untersuchungen des für die Gesundheitsüberwachung zuständigen Robert-Koch-Instituts zeigen: Kinder, die weniger als einmal pro Woche sportlich aktiv sind, sind häufiger übergewichtig und sehen länger fern. "Wenn Kinder abnehmen wollen oder müssen, müssen sich auch die Eltern umstellen", sagt Birgit Pallien. Sie ist Leiterin der Katholischen Familienbildungsstätte (FBS) in Trier. Regelmäßig bietet die Einrichtung mit der Villa Kunterbunt, dem Zentrum für schwerkranke Kinder in Trier und dem Trierer Mutterhaus Kurse für Kinder von acht bis elf Jahren an.

Dabei gehe es nicht in erster Linie darum, abzunehmen, sondern Eltern und Kindern eine gesündere Einstellung zum Essen zu vermitteln, sagt Pallien. Ein Erfolg sei es schon, wenn die Kinder während des Kurses nicht weiter zunehmen würden. Einmal pro Woche gehen die Kinder in ein Fitness-Studio, es gibt Ernährungsberatung und Kochkurse; die Kinder werden psychologisch betreut. Fast noch wichtiger als die Arbeit mit den Kindern sei die Elternschulung, sagt die FBS-Leiterin. Dabei werden Eltern der Kinder Tipps für die richtige Bewegung und gesunde Ernährung gegeben. Die Kinder werden während des Kurses medizinisch vom Chefarzt der Kinderabteilung des Trierer Mutterhauses, Wolfgang Rauh, betreut. Dennoch weigern sich laut Pallien noch immer einige Krankenkassen, die Kosten zu übernehmen. "Wir helfen doch, spätere Kosten durch Folgeerkrankungen der Kinder zu verhindern", sagt sie. Viele Kassen bieten eigene Ernährungskurse an. Pallien hilft, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Nächster Kurs: Dienstag, 27. Oktober, Familienbildungsstätte Trier. Infos: 0651/74535 oder info@fbs-trier.de.