Müll Wo die roten Tüten fliegen

Trierweiler · Immer wieder entsorgen Hundebesitzer in Trierweiler Plastikbeutel mit dem Kot der Tiere einfach so in der Landschaft. Das kann bis zu 5000 Euro Bußgeld kosten.

 Weggeworfene Tüten mit Hundekot sind in in Trierweiler keine Seltenheit.

Weggeworfene Tüten mit Hundekot sind in in Trierweiler keine Seltenheit.

Foto: Trierischer Volksfreund/Harald Jansen

Zwar macht es die ganze Angelegenheit nicht angenehmer, doch sieht man die Bescherung nun besser: Seit rund einem Jahr gibt es in den Spendern nur noch rote Tüten für den Hundekot, sagt Rainer Gierten vom Bauhof der Gemeinde Trierweiler. „Dann sieht man es wenigstens besser, wenn die Hundebesitzer die Tüten einfach ins Gebüsch werfen.“

Dass die Tüten vermutlich der Bequemlichkeit wegen dort landen, ist unübersehbar, wie ein Spaziergang entlang des Trierweilerbachs in der Nähe von Grundschule und Kindertagesstätte zeigt. Nicht nur in den Mülleimern finden sich zahlreiche leuchtend rote Tüten mit den Hinterlassenschaften der Vierbeiner. Es sieht auch so aus, als ob dem ein oder anderen Hundebesitzer der Weg dorthin offensichtlich zu weit ist und deshalb die vollen Tüten im erstbesten Gebüsch landen. Da gehören sie natürlich nicht hin.

Bauhofchef Gierten ärgert sich kriminell über uneinsichtige Herrchen und Frauchen. Diese würden teilweise noch nicht einmal reagieren, wenn sie auf ihr Fehlverhalten – sprich die weggeworfenen Tüten – angesprochen werden. Ähnliche Erfahrungen hat ein Ehepaar aus Trierweiler gemacht. In einer E-Mail an Ortsbürgermeister Mathias Daleiden schildert ein Bürger, dass der Weg hinter den Häusern Hüttenberg „in letzter Zeit zunehmend mit roten Beuteln mit Hundekot verschmutzt“ werde. Der Mann habe eine Tütenwerferin „angesprochen und sie aufgefordert, die Beutel einzusammeln und zu Haus zu entsorgen“. Die Hundebesitzerin habe sehr aggressiv reagiert und gemeint, „dass sie nur ein einziges Mal einen Beutel so entsorgt habe“.

Der Hüttenberg am nördlichen Ortsrand von Trierweiler oder die Grünanlage im Süden sind nicht die einzigen Punkte in der größten Ort der Verbandsgemeinde, die als Hundetoilette dienen. Laut Rainer Gierten sind das Gelände am Sirzenicher Sportplatz oder der Wirtschaftsweg parallel zur Autobahn 64 beliebte Stellen, wo Bello und Waldi ihr Geschäft machen.

Wie auch in anderen Dörfern hat in Trierweiler die Ortsgemeinde reagiert – mit einem Hinweis im Amtsblatt. Darin heißt es unter anderem, dass es sicher schlimmere Beeinträchtigungen der Umwelt als die durch Hundekot gebe. „Jedoch zeigt die Masse an Beschwerden, dass wir über dieses Problem nicht so locker hinwegsehen können.“ Der Ortsbürgermeister verweist unter anderem darauf, dass sich Hundehalter sogar strafbar machen, wenn sie den Kot ihrer Vierbeiner auf öffentlichen und privaten Plätzen und Wiesen liegen lassen (siehe Info).

Nach Auskunft des Ortsbürgermeisters hat sich nach seinem Aufruf  vor einigen Wochen die Situation nicht nachhaltig verbessert. „Rücksichtnahme ist für viele Bürger ein Fremdwort.“ Er habe den Eindruck, dass man bewusst provozieren will. Daleiden sagt: „Wir bekommen das Problem nur in den Griff, wenn konsequent gegen die Verursacher vorgegangen wird.“ Er rät dazu, Hundehalter erst einmal gezielt anzusprechen und sie auf ihre Pflichten hinzuweisen und gegebenenfalls Anzeige beim zuständigen Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Trier-Land zu erstatten.

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