Hunderte protestieren gegen Bischofspläne

Rund 500 Unterschriften gegen die Sparpläne des Bistums hat die Katholische Studentengemeinde (KHG) Trier nach eigenen Angaben bereits gesammelt. Mit einem Protestbrief melden sich zudem erneut katholische Verbände zu Wort.

 Noch lädt das Fetzen-Café im Treff an der Uni zum Verweilen ein. Wird die Katholischen Hochschulgemeinde, wie vom Bistum geplant, als Sparmaßnahme geschlossen, steht es vor dem Aus. Dagegen protestieren Studenten. TV-Foto: Friedemann Vetter

Noch lädt das Fetzen-Café im Treff an der Uni zum Verweilen ein. Wird die Katholischen Hochschulgemeinde, wie vom Bistum geplant, als Sparmaßnahme geschlossen, steht es vor dem Aus. Dagegen protestieren Studenten. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Möglicherweise müssen das Fetzen-Café auf dem Campus oder die Fetzenkneipe in der Stadt geschlossen werden, wenn die Sparpläne des Bistums umgesetzt werden. Wie das ablaufen soll, was danach kommt - darüber will sich Kirsten Denker-Burr, Pastoralreferentin der KHG, derzeit gar keine Gedanken machen. "Wir wollen Überzeugungsarbeit leisten, dass die Hochschulpastoral erhalten bleiben kann", sagt Denker-Burr. An der ganzen Uni werden Unterschriften gegen die Sparpläne gesammelt.

"Wir sind die Zukunft der Kirche!"



Das Bistum hatte Anfang Juni Einsparungen von 40 Millionen Euro angekündigt. Neben der Katholischen Akademie, der Erwachsenenbildung und verschiedenen Jugendeinrichtungen ist auch die Katholische Hochschulgemeinde von der Schließung bedroht.

In einem offenen Brief an den Bischof bitten die Studenten der Hochschulgemeinde nun, die Schließungspläne zurückzunehmen. Die KHG sei "ein Forum, in dem Studierende aller Fachrichtungen zusammentreffen und christliche Werte im Alltag leben können", heißt es in dem Brief. "Wir sind die Multiplikatoren von morgen, die Zukunft der Kirche!", appellieren sie an Bischof Stephan Ackermann. "Grenzen Sie die Studierenden nicht aus! Es ist noch nicht zu spät!"

Auch eine Reihe von katholischen Verbänden meldet sich mit einem Protestbrief zu Wort. Die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Verbände und katholischen Organisationen von Laien in der Diözese Trier zeigt sich "erschüttert über das vorgelegte Kostensenkungsprogramm des Bistums". In der Arbeitsgemeinschaft sind 16 Verbände zusammengeschlossen, von der Katholischen Jugend über den DJK-Sportverband bis zur Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung und die Frauengemeinschaft. Vor allem die Kürzungen bei den Jugendverbänden kritisiert die AG als "in keiner Weise nachvollziehbar". Wenn die hauptamtlichen Stellen bei den Verbänden reduziert würden, werde die Belastungsgrenze der Ehrenamtlichen überschritten.

Die Schließung der katholischen Erwachsenenbildung bezeichnet die AG als "fatal", weil damit auch die Bildungsarbeit der Verbände getroffen würde. "Wir appellieren an die Bistumsverantwortlichen, das Kostensenkungsprogramm in dieser Form auf keinen Fall umzusetzen", schließt die AG.

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