Hundertjährige Triererin lebte in vier Ländern

Trier · Barbara Schlag aus Trier kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Die Hundertjährige wohnte in vier verschiedenen Ländern. Geboren ist sie im damaligen deutschen Wolgagebiet in Russland.

 Bürgermeisterin Angelika Birk und Ortsvorsteher Christian Bösen überbringen Jubilarin Barbara Schlag Glückwünsche und Blumen. Foto: Presseamt Trier

Bürgermeisterin Angelika Birk und Ortsvorsteher Christian Bösen überbringen Jubilarin Barbara Schlag Glückwünsche und Blumen. Foto: Presseamt Trier

Trier. Mit 16 ist Barbara Schlag von Russland nach Aserbaidschan und mit 25 nach Kasachstan gezogen. Ihr Leben war von zahlreichen Entbehrungen geprägt. Mit vier Jahren starben ihre Eltern.
Russland musste sie verlassen, weil dort eine Hungersnot ausgebrochen war. Sie zog zu ihrem Onkel nach Aserbaidschan, heiratete dort ihren ersten Mann und brachte zwei Kinder zur Welt. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges musste sie, wie alle Deutschen, Aserbaidschan wieder verlassen und zog nach Kasachstan. Dort wohnte Barbara Schlag zunächst in Akubolak. Deutsche unterlagen zu dieser Zeit strengen Auflagen wie Melde- und Arbeitspflicht. Später zog Barbara Schlag in die Hauptstadt Almaty, wo sie als Erzieherin arbeitete.
Im Jahr 1997 kamen sie und ihre Tochter schließlich nach Deutschland. Barbara Schlag war dreimal verheiratet und hat vier Kinder, elf Enkel sowie 14 Urenkel und acht Ururenkel. Bis auf einen Enkel in Kasachstan lebt mittlerweile fast ihre gesamte Verwandtschaft in Deutschland. Die mitunter harten und entbehrungsreichen Zeiten haben Barbara Schlag aber nicht verbittert - im Gegenteil.
"Sie ist ein herzensguter, optimistischer und kinderlieber Mensch", erzählt ihre Tochter Lilia Schmidt. Ihr kleiner Urenkel besucht sie jeden Tag zum Spielen. toma

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