"Ich fühle mich dem Amt gewachsen"

Longuich · Kathrin Schlöder, Ortsbürgermeisterin von Longuich, tritt bei der kommenden Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde Schweich für die Freie Wählergruppe (FWG) an. Der TV sprach mit der 49-jährigen Kommunalpolitikerin in ihrem Heimatort an der Mosel.

 Kandidiert für die FWG: Kathrin Schlöder. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Kandidiert für die FWG: Kathrin Schlöder. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Longuich. Das Anwesen Schlöder-Thielen liegt umgeben von viel Grün in der Longuicher Ortsmitte. Die Burgstraße gehört zum gewachsenen Dorfkern des Moselortes. Seit 2004 ist die Hausherrin Kathrin Schlöder hier Ortsbürgermeisterin. Als Schlöder, geb. Braun, 1975 im Alter von 14 Jahren mit ihrer Familie nach Longuich kam, lag eine solche Entwicklung noch fern. Der Beruf des Vaters hatte den Umzug aus dem Raum Koblenz in die Trierer Region erfordert. Da gab es erst einmal andere Sorgen.
Als Jugendliche nach Longuich


"Die Bedingung von uns Geschwistern war, dass jedes Kind endlich ein eigenes Zimmer bekommt", erinnert sie sich. Und dieser Anspruch habe in Longuich schnell erfüllt werden können. Die 14-jährige Kathrin Braun hat sich in Longuich nicht lange fremd gefühlt. "Ich hatte sofort mit den Jugendlichen hier Kontakt, bin gleich in die örtliche Jugendarbeit eingestiegen", sagt Schlöder. 1980 legte sie die Abiturprüfung in Trier ab. Dem folgte ein Studium der Geografie und des öffentlichen Rechts in Trier und Bonn. Von 1987 bis 1992 war Schlöder als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Trier tätig. Seit der Heirat mit Jürgen Schlöder ist sie im Weingut ihres Mannes tätig. Sohn Franz ist inzwischen 19 Jahre alt.
An ihrem Engagement für die Dorfgemeinschaft hat sie weiter festgehalten. Das Dorferneuerungskonzept, das die Gemeinde Mitte der 90er Jahre in Angriff nahm, wurde für Schlöder zum Einstieg in die Kommunalpolitik.
BÜRGERMEISTER WAHL


Schlöder: "Dieses komplexe Thema kam mir als Geografin sehr entgegen." Sie habe damals gelernt, eigene Ideen zu entwickeln und dass "man nicht warten muss, bis ein Politiker seine Vorstellungen alleine durchsetzt."
Die Mitwirkung an der Dorferneuerung wurde zur Weichenstellung in Richtung Ortsgemeinderat, dem sie seit 1999 als Mitglied der FWG angehört. Warum bei den Freien Wählern? Schlöder: "Ich bin kein Politik-Mensch, sondern immer nur an der Sache orientiert." Sie habe gemerkt, dass Parteileute in Extremsituationen dazu neigten, auch gegen ihre feste Überzeugung auf die Parteilinie einzuschwenken. Schlöder: "Das besondere Merkmal der Freien ist dagegen die Entscheidung in der Sache ohne Parteizwänge."
Dank ihrer Verwaltungserfahrung fühlt sich die Kandidatin dem Bürgermeisteramt in einer Verbandsgemeinde (VG) gewachsen. Seit 2004 ist sie Longuicher Ortsbürgermeisterin, ist FWG-Fraktionschefin im VG-Rat und kennt Leute und Abläufe in der VG-Verwaltung. Bekannt ist ihr auch der Zeit- und Arbeitsaufwand, den dieses Amt von seinem Träger fordert. Das spüre man schon als ehrenamtlicher Ortsbürgermeister. Schlöder: "Da ist am Wochenende nicht nur ein Termin. Und morgens heißt es ein Stunde früher anfangen und abends eine Stunde später aufhören. Aber ich mache das gerne." Die Bürgermeisterwahlin der Verbandsgemeinde Schweich findet am Sonntag, 25. September statt. Sollte keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen erreichen, ist am 9. Oktober eine Stichwahl erforderlich. Ein Wahlforum des Trierischen Volksfreunds findet am kommenden Dienstag, 20. September, 19.30 Uhr, in der ICV-Halle in Schweich-Issel, Schulstraße, statt. Dabei werden sich die Kandidaten Kathrin Schlöder (FWG), Christiane Horsch (CDU) und Vitus Blang (SPD) nochmals vorstellen und sich den Fragen des Publikums stellen. Moderiert wird das Forum von den TV-Redakteuren Marcus Hormes und Friedhelm Knopp. f.k.

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