Ideen für die Alleen

TRIER. Im Rahmen der "Bürgerbeteiligung Grün" hat sich die Arbeitsgruppe "Alleenring" mit Triers zentralem Straßen- und Grüngürtel auseinandergesetzt – und hat nach akribischen Bestandsaufnahmen, Analysen und Rundgängen Gestaltungsvorschläge gemacht. Fazit: Der Alleenring muss Bestandteil eines lebendig gestalteten Stadtraums werden.

Der Trierer Alleenring als Mittelpunkt der Bundesgartenschau? Was sich heute noch völlig verrückt und unrealistisch anhört, könnte im Jahr 2030 gar nicht mehr so abwegig sein, zumindest, wenn man den Visionen der Arbeitsgruppe "Alleenring" aufgeschlossen gegenübersteht. Die Mitglieder haben sich im Rahmen der "Bürgerbeteiligung Grün" intensiv mit diesem Straßenkarree befasst und Strategien für die Entwicklung des Alleenrings erarbeitet. Diese sollen der Stadt als Grundlage für einen städtebaulichen Rahmenplan dienen. Weitere AG's befassten sich mit dem Park Nells Ländchen und dem Mattheiser Wald (Berichte folgen). Dass dringend etwas getan werden muss, um die "Umgehungsstraße" in einen "Naherholungsbereich mit Erlebniswert" zu verwandeln, steht für die AG, der Bürger, Planer und Vertreter von städtischen Fachämtern angehörten, außer Frage. Woran es am Alleenring fehlt, wird deutlich, wenn man den Erlebnisbericht von AG-Mitglied Stefanie Ahlke liest. Sie zog vor zehn Jahren nach Trier und war voller Vorfreude auf den "von Bäumen umsäumten Ort zum Lustwandeln", wie Alleen im Lexikon umschrieben werden. "Lange Zeit meinte ich, schlichtweg noch nie im Alleenring angekommen zu sein, weil meine Vorstellungen keine Entsprechung im Stadtbild fanden." "Ich lernte", schreibt die Neu-Triererin, "der Alleenring ist Triers Umgehungsstraße." Nach einer Begehung kommt sie zu der Erkenntnis: Der Alleencharakter taucht mal mehr und mal weniger auf, der Autoverkehr ist dominant, es fehlt an Orientierung für die Fußgänger, an interessanten Punkten wie dem Stadtturm und dem Balduinsbrunnen wird nicht informiert, und sie werden gestalterisch nicht hervorgehoben. Ferner sei der Alleenring teilweise in schlechtem baulichen Zustand, es gebe Lücken und Trampelpfade im Grün. Nach Ansicht von Stefanie Ahlke ließe sich für Touristen und Trierer Bürger durchaus ein Naherholungsbereich mit Erlebniswert schaffen, etwa durch Alleenfeste, Flohmärkte und Außengastronomie. Einen ersten Erfolg hat die Arbeitsgruppe bereits errungen, denn einige Vorschläge sind in den Workshop "Perspektiven für den Bahnhofsbereich" eingeflossen. Wichtigster Punkt: Der Verkehr soll im Alleenbereich nur noch auf einer Trasse und da in beide Richtungen fließen; die andere Trasse soll als ansprechender Raum für Fußgänger und Radfahrer gestaltet werden. AG-Moderator Zeljko Brkic´ von der Lokalen Agenda 21 hofft, dass Empfehlungen der Arbeitsgruppe in einen Stadtteilrahmenplan einfließen "und damit auch ein Stück verbindlich werden". Bisher sei der Alleenring nur Abschnittsweise betrachtet worden, aber nicht in seiner Gesamtheit", bemerkt AG-Mitglied und Landschaftsplaner Christoph Heckel. Beispielhaft nennt er die von der Stadt geplanten Busparkplätze in der Franz-Ludwig-Straße. Dort werde jetzt nur der straßenbauliche Aspekt berücksichtigt, dabei könnten ohne große Mehrkosten auch raumgestalterische Ideen umgesetzt werden.

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