"Ihr habt viele beeindruckt"

Trier · Skatehalle, Schulschließung, Saufgelage: Die 22 Mitglieder des ersten Trierer Jugendparlaments (Jupa) haben sich in den vergangenen zwei Jahren in der Politik der Stadt Trier für die Belange ihrer Altersgenossen eingesetzt. Zudem initiierten sie mit dem Jupa-Cup und einem Kino-Open-Air eigene Veranstaltungen. Ihr Engagement hat manche Erwartungen übertroffen.

 Geben Trierer Teenagern eine Stimme: Das Jugendparlament mit seinem Vorstand Stefan Berg, Fabian Anheier, Louis-Philipp Lang, Nina Regenhardt und René Mannola (von links). TV-Foto: Mechthild Schneiders

Geben Trierer Teenagern eine Stimme: Das Jugendparlament mit seinem Vorstand Stefan Berg, Fabian Anheier, Louis-Philipp Lang, Nina Regenhardt und René Mannola (von links). TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. Die Zukunft der Skatehalle in Trier-West war eines der Themen für Jugendliche in den vergangenen Jahren. Das erste Jugendparlament der Stadt (Jupa) hatte sich kräftig in die Diskussion eingemischt. Den Einsatz ihrer politischen Vertreter haben 27 Prozent der Zehn- bis 17-Jährigen mitbekommen, zeigt eine Befragung der Jupa-Geschäftsstelle. Ein Viertel aller Jugendlichen nahm die Plakat- und Postkartenaktion der Arbeitsgruppe (AG) Mobilität zum Tragen von Helmen beim Fahrradfahren wahr. Auch das Engagement des Jupa an Weiberfastnacht kam an (18,8 Prozent). Schließlich beteiligte es sich an Karnevalpartys im Exhaus und im Mergener Hof. Dies plant der Jupa-Vorstand auch für 2014.

Sitzungen:
Der fünfköpfige Vorstand trifft sich alle zwei Wochen, zudem entsendet das Jupa beratende Vertreter in Jugendhilfe- und Schulträgerausschuss. Für alle 22 Mitglieder sind Gesamtgruppentreffen und vier Jupa-Sitzungen terminiert. Außerdem haben sich vier Arbeitsgruppen gebildet, die eigene Themen und Projekte vorantreiben. Grundsätzlich könne jeder junge Trierer Ideen einbringen und mitarbeiten, gerade in den AGs, sagt Vorsitzender Louis-Philipp Lang. Auch seien die Sitzungen öffentlich.

Umfrage:
Bevor die Jungparlamentarier nach der konstituierenden Sitzung im Januar 2012 mit ihrer eigentlichen Arbeit begonnen haben, wollten sie wissen, was Trierer Kindern und Jugendlichen auf den Nägeln brennt. Sie erstellten einen Fragebogen, den 1645 Mädchen und Jungen, etwa ein Viertel aller 6700 Wahlberechtigten, ausfüllten. Zwei Drittel der Befragten waren der Meinung, dass sich das Jupa um Freizeit- und Jugendprojekte kümmern solle. Zwei Drittel aller Teilnehmer wünschten sich Open-Air-Veranstaltungen; besonders gefragt: Kino und Musik.

Veranstaltungen:
Die Wünsche ihrer Mitschüler ließ das Jupa in seine Arbeit einfließen. Weil sich mehr als die Hälfte aller Befragten Engagement in Sachen Sport wünschten, organisierte Andreas Wirtz von der AG Schulen und Sport den ersten Jupa-Cup. "Ein toller Erfolg", freut er sich. 20 Sechstklässler traten im November bei einem Tischtennisturnier gegen- und miteinander an. Als Initiator hoffe er, dass der Cup weitergeführt wird, sagt Wirtz. Ideen dazu gibt es bereits. Wenig Resonanz habe das Open-Air-Kino der AG Veranstaltungen gefunden, bedauert Vorstandsmitglied Fabian Anheier, "weil zu wenig Leute davon wussten". Doch die Jupa-Mitglieder haben gelernt: Nach der Sitzung im September gründeten sie die AG Öffentlichkeitsarbeit. Ein erstes Ergebnis ist die neue Internetseite, die im Januar online geht.

Schulpolitik:
Aber auch in der Schulpolitik haben die jungen Menschen mitgemischt: Mit zwei Positionspapieren beteiligte sich die AG Schulen und Sport an der Diskussion um das Schulentwicklungskonzept. "Wir haben Schulen besucht und Veranstaltungen wie die Reihe Blickpunkt Schule organisiert", sagt Wirtz. Zudem bezog die AG Stellung zur Orientierungsstufe am Schulzentrum Ehrang.
"Das nächste Jupa wird es einfacher haben", ist sich Vorstandsmitglied Nina Regenhardt sicher. "Wir haben zu vielem unseren Senf abgegeben", resümiert Lang. Es sei viel angestoßen worden, bestätigt Bürgermeisterin Angelika Birk. "Eure Debatten finden auf einem hohen Niveau statt. Das hat viele beeindruckt."

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