Ihre Leibgerichte sind Sauerbraten und Zwetschgenkuchen

TRIER. (cofi) Viele Gratulanten haben sich bei Katharina Crames eingefunden. Denn die zierliche Dame feierte keinen alltäglichen Geburtstag. Zum 105. Mal jährte sich dieser Tag nun schon im Leben der Jubilarin, den sie mit ihrer Familie und den Mitbewohnern des St. Irminenstiftes verbrachte.

"Sie war eine Spitzenköchin", sagt Katharina Crames' Nichte Doris Baur. Noch heute schwärmen Verwandte und Bekannte vom Sauerbraten, den Kartoffelspätzle und dem Zwetschgenkuchen, den die gelernte Hauswirtschafterin in ihrer Küche zubereitete. "Sie kann noch alle Rezepte auswendig nennen, wenn man sie danach fragt", sagt ihre Nichte. 1901 in Besseringen geboren, hat die Jubilarin früh Verantwortung übernehmen müssen, führte den elterlichen Haushalt, kümmerte sich um die Geschwister und besuchte außerdem die Hauswirtschaftsschule. Nach dem Tod der Eltern lebte sie mit ihren Schwestern Lilly und Paula und der Nichte Doris zusammen in Mettlach und verwöhnte auch diese mit ihren Kochkünsten. Erst 1992 zog sie nach Trier und lebt seit drei Jahren im Seniorenstift St. Irminen. Zufrieden sei sie ihr Leben lang gewesen, habe nie lamentiert, obwohl sie ein Jahrhundert erlebt hat, in dem zwei Weltkriege viel Leid brachten. "Die Tante lebt im Jetzt und Hier, schaut nicht zurück", sagt ihre Nichte Doris. Ihre Aufgabe habe sie immer ohne zu klagen erfüllt. An ihrem 105. Geburtstag gehörte auch Oberbürgermeister Helmut Schröer zu den Gratulanten - wie jedes Jahr. "Wir kennen uns schon lange", sagte er. Seit vielen jahren überbringt Helmut Schröer Glückwünsche an Katharina Crames. "Und nächstes Jahr komme ich wieder", versprach er. "Da freue ich mich aber", konterte Triers älteste Bürgerin schlagfertig.

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