IHRE MEINUNG

Zum Bericht "Warum blieb die Römerbrücke stehen?" (TV vom 20./21. Juli) über verschiedene Versionen zu den Geschehnissen am 1. März 1945 in Trier:

Professor Franz-Josef Heyen (1928 bis 2012) hielt vor einigen Jahren im Simeonstift Trier einen Vortrag über "Trier 1939 bis 1945". Darin erwähnte er, dass ihm nicht weniger als sieben verschiedene Schilderungen bekannt seien, warum die Sprengung der Brücke unterblieb. Tatsächlich nahmen nach 1945 zahlreiche Menschen für sich den Ruhm in Anspruch, die Zerstörung des Römerdenkmals in Trier verhindert zu haben. Mir selbst scheint das Erlebte des Eureners Peter Lamberti (1928 bis 2012) am glaubhaftesten. Er war 1945 als Angehöriger der Feuerwehr-Hitlerjugend im Hochbunker am Augustinerhof stationiert. Von der Galerie des Bunkers aus konnte er am 1. März 1945 brennende US-Panzer auf der Pellinger Straße erkennen. Daraufhin bat er seinen ‚Chef um sofortige Entlassung aus dem Feuerwehrdienst, da nun jeden Augenblick mit der Sprengung der Brücke gerechnet werden musste, was ihm eine Rückkehr nach Euren unmöglich gemacht hätte. Als er dann die Brücke im Laufschritt überquerte, bemerkte er Pioniere der 47. Volkspionierbrigade, die am westlichen Ufer standen. In der Ferne sah er starke Zerstörungen durch Luftangriffe und Artilleriebeschuss an und auf der Brücke. Er hielt es für zutreffend, dass durch schwere Trümmerteile, die auf der Brücke lagen, die Sprengkabel beschädigt wurden, sodass die in den Pfeilern untergebrachten Dynamit-Ladungen nicht mehr gezündet werden konnten. Dies scheint mir der zutreffendste Sachverhalt zu sein. Adolf Welter, Heimatforscher, Trier

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