IHRE MEINUNG

Zur Kolumne "Täglich Trier - Kleine Punkte mit großer Wirkung" (TV vom 4. Dezember):

Dem Tenor der Kolumne über den Behindertenbeirat kann ich nur voll zustimmen. Der Beirat deckt eine Bevölkerungsgruppe von der Geburt bis zum Hochaltrigen ab. Der Beirat und seine hervorragende Vorsitzende schöpfen die ihnen in der Kommunalgesetzgebung zugestandenen Rechte und Pflichten ideenhaft aus. Dazu gehört als dringendstes Anliegen die behindertengerechte Wohnung mit dem behindertengerechten Bad, auf das der Sozialverband VdK in seiner Mitgliederzeitung besonders hinweist. Was nutzt es, wenn ich per Aufzug auf meine Etage komme, aber nicht mit dem Rollstuhl oder Rollator zur Toilette? Dies ist ein großes Pro blem in vielen Trierer Wohnungen. Aber der Behindertenbeirat hat dies ja auch schon thematisiert. Auch das Jugendparlament und der Migrationsbeirat schöpfen ihre rechtlichen Möglichkeiten der Beratung von Stadtrat und Verwaltung vorbildlich aus. Nur einer sehr großen Bevölkerungsgruppe, den Seniorinnen und Senioren, wird aus unehrlichen und vorgeschobenen Gründen ihr Recht versagt, einen kommunalen Seniorenbeirat - wie in fast allen Großstädten und Hunderten von Gemeinden und Kreistagen demokratisch legitimiert - einzurichten. Ein entsprechender Antrag der SPD-Ratsfraktion liegt fast zwei Jahre der Stadtverwaltung unerledigt vor. Dabei ist es nicht schwierig, im Internet nach Beispielen für Wahlordnung und Satzung zu suchen und praktisch abzuschreiben. Hier fehlt es am Willen, denn Hinderungsgründe werden seitens des Dezernats mühelos und zahlreich vorgebracht, ohne jedoch überzeugend zu sein. Man sollte auch bedenken, dass, je länger die Entscheidung hinausgezögert wird, Seniorinnen und Senioren die Einrichtung eines kommunalen Seniorenbeirates, auf den sie gewartet haben, nicht mehr erleben. Die Zeit eilt also. Helmut Deininger, Trier

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