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Tempo-30-Zonen in der City: Des einen Glück, des anderen Leid

Auch ich bin für Tempo 30 in der Saarstraße, aber bitte auch in der sogenannten "Durchgangsstraße Gerberstraße". Der Lärm ist dort auch sehr stark. Lore Merkt, Trier Wenn man sich über Lärmreduzierung auf öffentlichen Straßen Gedanken macht, sollte man nicht gleich das Kind mit dem Bad ausschütten. Generell kann man diese Initiative der nächtlichen Einrichtung von Tempo-30 -Zonen in innerstädtischen Straßenzügen, welche man ohne große Umwege umfahren kann, begrüßen. Allerdings wäre die Ausweitung auf Bundesstraßen und Hauptverkehrsachsen, die nicht ohne längere Umwege zu umfahren sind, unsinnig. Schließlich muss man in irgendeiner zeitlich vernünftigen Weise ein entferntes Ziel erreichen können, auch nachts. Besonders in Trier stellt sich die Problematik, aufgrund eines nicht vorhandenen Moselaufstiegs, der vielen Pendlern und Berufskraftfahrern das Leben sehr erleichtern würde. Außerdem könnte man sich bei dieser Gelegenheit mal überlegen, wie es zu bewerkstelligen wäre, eine grüne Welle, welche bei normaler und konstanter Fahrweise (etwa 50 Kilometer pro Stunde) erreichbar wäre, einzurichten. Abbremsen und Anfahren erzeugt ja mehr Lärm als einfaches Vorbeifahren. Zur besseren Steuerung der Geschwindigkeit kann man außerdem Ampeln installieren, die die Schnelligkeit anzeigen. Natürlich würde auch die Instandhaltung des Fahrbahnbelages wesentlich zur Lärmreduktion führen. Dass es heutzutage immer noch bepflasterte Hauptstraßen gibt, ist schon fast ein Skandal. Nebenbei bemerkt kann man nachts gut mit Tempomat auf weiten Teilen der Hauptverkehrsachsen in Trier unterwegs sein. Aber Tempo 30 kann man nicht einstellen, die meisten Systeme unterstützen nur Geschwindigkeiten jenseits der 40. Zu guter Letzt muss man sich fragen, ob hier nicht wieder willkürliche Abzocke mittels Geschwindigkeitskontrollen betrieben werden soll. Diese hätte als politisch willkommenen Nebeneffekt, dass viele Autos durch Entzug der Fahrerlaubnis ab 60 km/h stillgelegt werden würden. Davon abgesehen muss man ja nicht unbedingt dorthin umziehen, wo man von vorneherein sieht, dass man an einer Hauptstraße wohnt. Und sich dann anschließend über Nachtlärm beschweren und Tausenden unfreiwillig betroffenen Autofahrern, die nachts gerade dort unterwegs sein müssen, das Leben zur Hölle machen. Patrick Antony, Igel Der Trierer Arbeitskreis Umwelt und Medizin (TRAUM) begrüßt das in der Saarstraße vorgesehene Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde sehr. Wünschenswert wäre eine Ausdehnung auf andere Hauptverkehrsstraßen sowie eine Gültigkeit auch am Tage. Hierdurch würde nicht nur der Lärm deutlich vermindert (übrigens bedeutet eine Reduzierung um 3 Dezibel eine Halbierung des Schalldruckpegels, da dieser logarithmisch berechnet wird!). Zusätzlich würde auch der Ausstoß von Luftschadstoffen gesenkt und die Sicherheit insbesondere für Fußgänger und Radfahrer wesentlich erhöht. Wenn das keine guten Gründe für Tempo 30 sind?! Allerdings sind auch weitere schädigende Lärmquellen wie Schienenverkehr und Flugverkehr nicht zu vernachlässigen. Wir empfehlen hierzu die Lektüre des "Ärzteblatt Rheinland-Pfalz", Ausgabe 3/2013, mit dem Schwerpunktthema "Lärm ist gesundheitsschädlich". Dort heißt es unter anderem: "Lärm erzeugt in erster Linie Herzkreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall." Margarethe Huschens, Trierweiler für den Trierer Arbeitskreis Umwelt und Medizin Tempo 30 ist in Ordnung, wenn es eingehalten und kontrolliert wird. Leider werden die Kontrollen zu selten durchgeführt. Die Rotbachstraße in Heiligkreuz zum Beispiel ist eine Anliegerstraße und 30er-Zone. Diese Straße wird als Umgehungsstraße und als Abkürzung benutzt, um die Ampel zu umfahren. Außerdem ist diese Straße auch als Rennstrecke sehr beliebt. Tempo 30 wird hier in den meisten Fällen ignoriert. Die Straßen mit Tempo 30 müssen öfter kontrolliert werden, damit das Ganze auch einen Sinn ergibt. Paul Müller, Trier.

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