IHRE MEINUNG

Zum Bericht "Heiligkreuz kämpft für seinen Hort" (TV vom 2./3. März) über die Pläne der Stadt, laut Schulentwicklungskonzept die Grundschule Heiligkreuz zur Ganztagsschule zu machen und den Hort dort zu schließen:

Der Hort Heiligkreuz ermöglicht es, der Vereinbarkeitsfalle "Familie und Beruf" zu entkommen. Politisch erklärtes Ziel der Bundesregierung mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft ist die Förderung der Vereinbarkeit. Millionen Euro werden derzeit in Kita-Plätze investiert. Endlich kann die Chancengleichheit von Frauen greifen. Weit gefehlt, denn für Sechs- bis 14-Jährige bestehen zu wenige pädagogisch sinn- und wertvolle Betreuungsangebote, insbesondere nicht in den Schulferien. Immer mehr abverlangte Flexibilität im Job ist bei einer Betreuung in einer Ganztagsschule bis 16 Uhr nicht möglich. Der Renovierungsstau unserer Schulen braucht zudem keine Millionen, sondern Milliarden! Und diese Löcher gilt es in naher Zukunft zu stopfen, denn der gebildete Nachwuchs wird bereits gierig von der Wirtschaft erwartet. Liebe Wirtschaft, wir (Hort-)Eltern sind auch daran interessiert, dass unsere Kinder einmal einen guten Job bekommen. Aber nur aus einem sehr gut betreuten Kind, das sich spielerisch die später abverlangten Fähigkeiten aneignen kann, wird auch ein gern lernender, motivierter Mensch. Also bitte helfen Sie mit, die Horte in Trier zu retten! Kosten werden in dieser Stadt nicht gescheut, um teure Schulentwicklungskonzepte in Auftrag zu geben. Eine Aufgabe, die prioritär von der Stadt und Aufsichtsbehörde in Eigenarbeit zu leisten gewesen wäre, denn kennt ein in Bonn beheimatetes Institut die Situation an unseren Schulen besser? Es fehlt im Ergebnis ein pädagogisches und gleichzeitig funktionierendes Konzept zur Ganztagsbetreuung. Wie wäre es stattdessen, mit dem Hortausbau zu beginnen, denn diese Institution verfügt über eine etablierte und pädagogisch qualifizierte Konzeption und bietet uns Eltern Zeit und eine familiäre, qualifizierte Betreuung. Bildung ja, aber bitte zum Nulltarif. Thema Weihnachtsmarkt: Die Vermarktung muss in die öffentliche Hand zurück, die sich zurzeit mit jährlich rund 31 000 Euro abspeisen lässt. Das Geld liegt auf der Straße. Dann klappt es auch mit der Renovierung der Schulen und mit dem Erhalt und Ausbau von nicht mehr wegzudenkenden Horten! Sabine Pfeifer, Trier

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