IHRE MEINUNG

Zur Berichterstattung über die Kritik an der Kükenausstellung in der Trier Galerie:

Es scheint zuweilen ein schmaler Grat zwischen Ideologie und Idiotie zu sein. Wenn vonseiten der Grünen einem passionierten Hobbyzüchter mit 40-jähriger Erfahrung, dem mit Sicherheit jedes einzelne seiner Tiere am Herzen hängt, vorgeworfen wird, es solle zum Beispiel mit seiner Aktion eine Grüne-Wiese-Friede-Freude-Welt vorgetäuscht werden, ist das mehr als weltfremd. Es ist ebenso weltfremd, wenn ein mit Sicherheit tierlieber, verantwortungsvoller, erfahrener Hobbyzüchter auf eine Stufe mit der milliardenschweren, meist mit verachtenswerten Methoden arbeitenden Agro-Industrie gestellt wird, Nicht minder weltfremd ist die Aussage, Kinder könnten durch eine Kükenausstellung als "Kinderbelustigung" den Respekt vor anderem Leben nicht erlernen. Ein Kind, das gesehen hat, wie ein Küken schlüpft, wie es zum Huhn heranwächst, dem der Weg vom Ei zum Huhn erklärt wird, ein Kind, das ein Küken streicheln darf und so wortwörtlich begreift, hat mit Sicherheit weitaus mehr Respekt vor anderem Leben als eines ohne diese Erfahrung, als ein Kind, das Hühnchen nur aus der Juniortüte oder Fisch nur als Stäbchen aus dem Gefrierfach kennt, um es einmal polemisch auszudrücken. Dem grünen Gutmenschentum nach wäre es wohl besser, bereits Kindergartenkindern in Endlosschleife Videos von Massentierhaltung inklusive Abschlachtung und Schreddern einzubläuen, als ursprüngliche, mittlerweile leider selten gewordene Haltungsmethoden aufzuzeigen und Kindern, aber auch Erwachsenen auf diesem Weg Respekt und Wertschätzung gegenüber der Kreatur beizubringen. Stefan Lorenzen, Hermeskeil

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