Über die seit längerer Zeit andauernde Diskussion über die Umbenennung der Hindenburgstraße kann man nur noch mit dem Kopf schütteln. Trier, eine glückliche Stadt, die scheinbar keine anderen Probleme mehr hat. Natürlich müsste von hier aus nach Ansicht der Empörungsbeauftragten eine bundesweite Initiative ausgehen, in allen Städten, die noch eine solche Straße haben, oder wie in Berlin, die sich sogar erdreisten, einen Hindenburgdamm zu haben, entsprechende Umbenennungen vorzunehmen. Wie im TV berichtet, wollen 88 Prozent der betroffenen Anwohner dies auch nicht. Eigenartig, dass nur 65 Prozent der angeschriebenen Anwohner auf die Umfrage geantwortet haben. Aber Leuten, die sich über Küken in der Galerie Trier aufregen, ist natürlich auch die Hindenburgstraße ein Dorn im Auge. Ein Appell an die betreffenden Damen und Herren, die diesen Unsinn hier betreiben: Kümmern Sie sich mal statt um Straßen-Umbenennungen intensiv um Straßen-Instandsetzungen in Trier. Da haben Sie, wie wir alle täglich sehen und fühlen müssen, ein sehr großes Betätigungsfeld, wo Sie sich so richtig austoben können. Ein Wunder, dass unsere Autos diese Schlaglochpisten bisher noch verkraftet haben. Viele Straßen sind so marode, etwa die St. Annastraße als nur ein Beispiel von vielen, dass es auch nicht möglich ist, um die Löcher herumzufahren. Da gibt es kein Ausweichen mehr. Alle paar Meter ein Treffer. Durch KFZ- und Mineralölsteuern fließen pro Jahr circa 56 Milliarden Euro in die Kassen. Etwa 17 Milliarden davon werden für den Straßenbau ausgegeben. Der Rest geht in alle möglichen und unmöglichen Bereiche und schwarze Löcher, die genügend vorhanden sind. Siehe Nürburgring, Flugplätze Hahn, Saarbrücken, Zweibrücken, Berlin und neuerdings Kassel, Elbphilharmonie und so weiter. Politiker, die solche vom Steuerzahler zu tragenden Defizite verursachen, müssen endlich auch in die persönliche Haftung genommen werden, damit sich hier in Zukunft mal einiges ändert. Erhard Mentges, Trier