IHRE MEINUNG

Zur Berichterstattung über Gestank in Trier-Pfalzel:

An einem Mittwoch bringe ich gefaltete Wäsche ins Schlafzimmer und bin überwältigt: vom Gestank! Es war keine gute Idee, die Fenster zum Lüften offen zu lassen. Trotz Sommer. Es stinkt erbärmlich. Also schließe ich zunächst die Fenster und schlafe im Wohnzimmer. Freitagmorgen. Ein ähnlich übler Geruch treibt mich aus den Federn. Wieder keine gute Idee, die Fenster offen zu lassen. Das Schlimme an der Geschichte ist, dass dieser Gestank Pfalzel seit Wochen heimsucht! Es ist bekannt, offensichtlich auch der Verursacher - aber es passiert nichts. Jedenfalls nichts, was den Ort bislang von diesem Übel befreit hätte. Es ist auch bekannt, dass aus dem Industriegebiet im Hafen andere immer wieder sehr hohe Emissionen (zum Beispiel Dioxin) über Pfalzel ziehen, mehr als über jeden anderen Stadtteil, manchmal mit Spitzen weit über den genehmigten Werten, die in der Gesamtheit relativiert werden. Auch hier passiert im Prinzip nichts. Mit Sicherheit gibt es verantwortliche Stellen, Ämter, Behörden, Menschen. Immer wieder erwähnt wird in diesem Zusammenhang die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord. Ich wünsche all diesen Verantwortlichen täglich eine Stunde lang diesen Duft. Vielleicht hilft das, ihre Aktivitäten zur Abhilfe ebenso zu beschleunigen, wie es mir an dem Freitag das Aufstehen erleichtert hat. Vielleicht haben sie dann auch ganz schnell im wahrsten Sinn des Wortes die Nase voll von Phrasen und Floskeln in Zeitungsartikeln und Interviews, Beschwichtigungen, Genehmigungen und Ausnahmegenehmigungen, die in ihrer Zahl eigentlich jede bestehende und/oder versuchte Regelung ad absurdum führen. Es ist unglaublich und letztlich auch unverantwortlich den Bürgern gegenüber, einen solchen Zustand so lange aufrechtzuerhalten. Da fragt man sich schon irgendwann, was man als Bürger zählt und welchen Stellenwert man in der Sicht dieser Verantwortlichen hat. Elvira Dupré, Trier-Pfalzel

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