IHRE MEINUNG

Zur Berichterstattung über das Neubaugebiet BU 14 in Trier:

Seit Jahren fehlen in Trier bezahlbare Wohnungen, sprich sozialer Wohnungsbau für sozial schwache Familien. Die Politik der Stadtoberen hat sich dafür nicht mehr interessiert, der Markt sollte es richten. Der Markt hat es gerichtet, aber nur für Gutbetuchte. Die anderen mussten schauen, wo sie bleiben. Eine große Baugesellschaft hat sich vor einiger Zeit öffentlich dazu bekannt, nur noch für ein gewisses Klientel zu bauen. Die Bauten und Preise waren dementsprechend! Jetzt kommt auf einmal die Millionenflut der Flüchtlinge nach Deutschland. Diese werden dann auf die einzelnen Kommunen verteilt, so auch nach Trier. Auf einmal wird die Stadt mobil, ruckzuck geht das. Auf der Tarforster Höhe sollen drei bis vier Blocks für maximal 250 bis 300 Menschen, und zwar Flüchtlinge, entstehen. So mitgeteilt bei der Bürgerversammlung am 12. Januar. Die hohe Politik in Berlin hat immer wieder sehr laut und oft betont, es dürfe auf keinen Fall passieren, das Flüchtlinge den einheimischen Sozialbedürftigen gegenüber bevorzugt werden. Das gibt sonst Unzufriedenheit und böses Blut. Und was macht der Rat der Stadt Trier? Er bevorteilt eindeutig die Flüchtlinge. Was ist mit sozial schwachen Bürgern aus Trier? Für sie sind diese Sozialbauwohnungen jedenfalls zunächst nicht gedacht. Erst wenn die Flüchtlinge einmal aus den Wohnungen ausziehen sollten, stehen diese für bedürftige Trie rer zur Verfügung. Also, das ist ja wohl Zynismus pur. Warum sollten denn die Flüchtlinge aus diesen neuen Wohnungen wieder ausziehen? So blauäugig und naiv kann man ja wohl nicht sein. Und wenn, dann stehen garantiert wieder neue Asylsuchende vor der Tür. Eine Obergrenze (Belastungsgrenze) wird es ja nicht geben. Es sollte doch eigentlich immer um die viel beschworene Integration gehen. Hier gibt es nur einen Weg, damit kein Ghetto entsteht: Die Häuser müssen blockweise von Flüchtlingen und blockweise von Einheimischen belegt werden. So kann man sich langsam oder auch schnell aneinander gewöhnen und kennenlernen. Das ist doch Integration, oder etwa nicht? Wolfgang Bach, Trier

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