IHRE MEINUNG

Zum Bericht "Der tägliche Stress der Trierer Radler" (TV vom 31. Juli):

Vielen Dank dafür, dass sich der TV wieder einmal für eine benachteiligte Randgruppe einsetzt. Für Freizeitfahrten versuche ich meine Heimatstadt Trier möglichst schnell zu verlassen. Hierfür muss man zum Teil gefährliche Strecken über die Ruwerer Straße zum Ruwer-Hochwald-Radweg oder die teilweise nicht mehr mit aufgemaltem Radweg markierte Ehranger Straße zum Kylltal-Radweg in Kauf nehmen. Sobald man dann aber das Stadtgebiet verlassen hat, werden die Wege schlagartig besser. Auch der Moselradweg ist auf beiden Uferseiten eine Katastrophe. Hier gibt es unterschiedlichste Beläge, Wurzelschäden, Feuerstellen (zum Beispiel direkt unter der Kaiser-Wilhelm-Brücke), sowie zugewucherte Ruhebänke (zwischen Pallien und Pfalzel) oder Dornenhecken und in den Weg hineinragendes Geäst (Konrad-Adenauer-Brücke und Nähe Römerbrücke). Man könnte den Weg fast als einen Abenteuerweg bezeichnen. Noch abenteuerlicher ist die wilde Fahrt jedoch, wenn man sich in die Innenstadt traut. Hier erwarten den Radfahrer Schikanen wie parkende Autos, Rollsplitt vom Winter (Teilstück des geplanten Straßenstrichs in der Metternichstraße) oder die altbekannten Schlaglöcher und Gullis am Straßenrand. Dazu kommen natürlich noch unterschiedlich motorisierte Fahrer, die ungeduldig schnell und nahe vorbeifahren wollen. Genau vor fünf Jahren war unser Oberbürgermeister Klaus Jensen mit dem damaligen Landesverkehrsminister Hendrik Hering schon einmal "Ratlos auf der Suche nach Radwegen". Damals hatte ich noch etwas Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation in Trier, jedoch ist seitdem nichts Spürbares geschehen. Zu einer touristisch geprägten Stadt gehört ein vernünftiges Radwegenetz als eine Art Visitenkarte dazu. Auch wenn mit Sicherheit nicht alle Pläne bezahlbar sind, so kann man wenigstens das Vorhandene etwas pflegen und einen Teil des Verkehrskonzeptes umsetzen. Michael Rass, Trier

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