IHRE MEINUNG

Zu den Berichten "Wirtschaft drängt auf Lösung der Stau-Probleme rund um Trier” und "Eine Umgehung für die Umgehung” (TV vom 12. Juli):

Ich habe die Sorge, dass die geplante Reaktivierung der Westtrasse zu sehr schöngeredet und schöngerechnet wird. In der Berichterstattung über den Stadtteil Zewen wird die Meinung vertreten, dass man von Zewen nach Trier-West mit der Bahn fahren könnte und zu Fuß über die Römerbrücke in die Stadt gehen könnte. Glaubt man wirklich, dass Bürger vom Auto umsteigen und auf diese Weise in die Stadt kommen wollen? Die Landesregierung plant, für die Reaktivierung der Westtrasse 19 Millionen Euro zu investieren. Fünf neue Haltepunkte sollen zwischen Pfalzel und Konz entstehen. Was sollen die erforderlichen Parkplätze an den Haltestellen kosten? Wer soll sie finanzieren? Wie verbindlich sind die Kosten für den Ausbau der Haltestellen? Allein beim Haltepunkt Ehrang gab es eine Kostensteigerung von 3,3 auf 7,4 Millionen Mark. Das ist auch der Grund, weshalb die anderen in diesem Bereich geplanten Haltepunkte noch nicht realisiert wurden. Wieder einmal sollen Planungen beschlossen werden, ohne dass eine erforderliche Bürgerbeteiligung stattgefunden hat. Wäre es nicht vernünftiger, erst zu erkunden, ob die neue Strecke überhaupt angenommen würde? Hier wird bereits geplant, ohne dass ein Lärmschutzgutachten oder eindeutige Kostenaussagen zum aktiven Lärmschutz vorliegen. Wenn Güterzüge auf die Eifelstrecke Trier-Köln verlagert und dann über die Westtrasse umverteilt werden, würde das ein enormes Lärmproblem für die Bewohner entlang der Westtrasse mit sich bringen. Dies wurde den Bürgern vermutlich aus parteipolitischen Gründen verschwiegen. Die Politik muss den Menschen die Wahrheit über Kosten und Lasten sagen. Bevor man Millionen in ein unsicheres Projekt steckt, sollte man die Verkehrsinfrastrukturprobleme, wozu auch die Beseitigung von Schlaglöchern gehört, gezielt angehen. Eine leistungsfähige Infrastruktur ist nicht nur die Voraussetzung für eine gut funktionierende Wirtschaft, besonders auch für den Einzelhandel, sondern auch ein wichtiger Beitrag für die Lebensqualität, Sicherheit und Wohlstand jedes Einzelnen in unserer Stadt. Manfred Maximini, Trier-Kürenz

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