IHRE MEINUNG

Zur Berichterstattung über Wartezeiten in der KFZ-Zulassungsstelle in Trier:

Kürzlich bin ich zur Zulassungsstelle gegangen, um eine Adressenänderung auf dem Fahrzeugschein meines Sohnes machen zu lassen. Er hat mir hierzu eine Vollmacht mitgegeben. Ich war etwa um 7.30 Uhr dort, da war bereits Andrang. Zunächst fragte ich mich, wo ich denn jetzt eine Nummer zur Bearbeitung ziehen kann, fand dies nicht, fragte nach, woraufhin mir gesagt wurde, dass dies außerhalb des Gebäudes in einem Container zu tun sei und auch dort der Warteraum sei. Ein Hinweis hierauf war zwar im Vorraum angebracht an der Glastür, die jedoch unentwegt offen stand, so dass fast alle fragten: Wo kann man die Nummer ziehen? Nun hatte ich meine Nummer 43, mit der ich dann, so dachte ich, bald an die Reihe kommen würde. Die Nummer 8 war gerade aufgerufen. Na ja, dachte ich, so lange wird es ja dann nicht mehr dauern. Aber weit gefehlt, es ging und ging nicht weiter bei Nummer 10. Ich war eine Stunde lang mein Auto in der Waschanlage waschen, staubsaugen und so weiter. Wieder zurück, war mittlerweile die Nummer 19 dran. Dann bin ich nochmals weg und war eine Stunde lang einkaufen. Als ich zurückkam, war die Nummer 42 dran. Mit der 43 war ich endlich an der Reihe. Die Bearbeitung der Adressenänderung hat etwa zwei Minuten gedauert. Danach war ich zum Kassenautomat 15 Euro einzahlen, mit der Quittung und der Nummer 43 wieder zurück an den Eingangsschalter, wo ich dann nochmals eine Dreiviertelstunde darauf gewartet habe, bis ich den geänderten Fahrzeugschein erhalten habe. Ergo insgesamt drei Stunden und 15 Minuten für eine Adressenänderung. Ich hatte an dem Tag Zeit, aber Berufstätigen sei angeraten, sich einen halben Tag Urlaub zu nehmen, um solch einen Behördengang, der ja nun auch vorgeschrieben ist, zu tätigen. Im Computerzeitalter kann man sich nur an den Kopf fassen und fragen: Wie kann so etwas sein? Marianne Schmitz, Trier

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