IHRE MEINUNG

Zum Bericht "Schimmelfrei statt hitzefrei" (TV vom 19./20. Oktober):

Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass es sich bei dem Schulentwicklungskonzept mit der Schließung der Grundschule Kürenz um eine krasse Fehlentscheidung gehandelt hat, kommt dieser Beweis schneller als befürchtet. Die Kürenzer Grundschulkinder werden mit einem Sonderbus nach Trier-Nord gefahren, und die Egbert-Kinder müssen mit einem Bus nach Kürenz gefahren werden. Als ich in meinem Leserbrief "Langfristige Beschlüsse auch für die Heimfahrt” (TV vom 10. Juni) die Schließung der Grundschule Kürenz kritisierte und dabei erwähnte, dass es nur noch fehlen würde, wenn der Wechsel zum Standort Ambrosius vollzogen sei, man würde die Egbert-Grundschule schließen und den Standort nach Kürenz in die Soterstraße verlegen, wurde ich als bösartiger Panikerzeuger beschimpft. Nun bleibt die Egbert-Grundschule wegen Schimmelbefalls bis auf weiteres zu, und die Kinder werden im Kürenzer Grundschulgebäude unterrichtet. Dass die Egbert-Schule im Interesse der Gesundheit der Kinder aus Vorsicht geschlossen wird, ist verständlich und vernünftig. Dies macht aber unmissverständlich deutlich, wie dilettantisch und leichtfertig die Befürworter mit dem Schulentwicklungsplan umgegangen sind. Die Schließung der Grundschule Kürenz war keine sachliche Entscheidung, sondern eine parteipolitische Mauschelei. Eine Schule in gutem baulichen Zustand wurde geschlossen. Jetzt muss viel Geld in die Sanierung der Egbert-Schule gesteckt werden. Hätte die Vernunft Pate gestanden, hätten die Kosten für die Sanierung der Egbert-Schule zunächst eingespart werden können. Was sich jetzt in der Schullandschaft abspielt, kann man bei sachlicher Betrachtung nur als Schildbürgerstreich bezeichnen. TV-Redakteurin Christiane Wolff hat recht, wenn sie in ihrem Kommentar schreibt: "Wäre die Angelegenheit nicht so ernst, könnte man glatt Bäumchen-wechsel-dich-Scherze treiben." Hoffentlich ist die jetzt eingetretene Situation für die Befürworter eine Lehre, künftig mehr nach sachlichen anstatt nach parteipolitischen Gesichtspunkten Stadtpolitik zu praktizieren. Manfred Maximini, Trier

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