IHRE MEINUNG

Zu den Berichten "Josef darf nicht ewig schweigen" und "Skandal um Bischof weitet sich aus" (TV vom 12. Oktober):

Die Gegensätze in der TV-Ausgabe vom 12. Oktober könnten nicht gravierender sein. Zum einen sammelt ehrenwerterweise eine Initiative der Pfarr-(Spar-)gemeinde Pfalzel unter der Leitung des dort ansässigen Hausmeisters Geld für den Antrieb ihrer Kirchenglocke, und das ohne jegliche Bistumsbeteiligung. Auf der anderen Seite geht es um den Luxusbau des Limburger Bischofs Tebartz-van Elst. Das stellt jegliches ehrenamtliche Engagement in Frage. Der neue Papst Franziskus, der Demut und Bescheidenheit als oberstes Leitziel ausgibt, hat noch viel zu tun, um einen Umdenkprozess insbesondere bei der oberen Geistlichkeit herbeizuführen. Mehr Transparenz und Überwachungs- statt Beratergremien wären wünschenswert. Immer mehr katholische Gemeinden drehen bereits den Heizhahn in der Kirche so weit zu, so dass Gläubige lieber im Warmen daheim verweilen. Resultierende Sparmaßnahmen an den falschen Stellen könnten eine verheerende Wirkung bis zur Basis zeigen und sollten gut überdacht werden. Aber machen wir uns nichts vor. In vielen Institutionen sitzen in Führungsebenen oft Quer- beziehungsweise Nichtdenker, die moralisches Handeln einer Selbstbereicherung gleichsetzen, um so ihr Ego aufzumöbeln. Stefan Mayer, Trier

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