IHRE MEINUNG

Zum Bericht "Schulkonzept: SPD stützt Stadtspitze" und Kommentar "Die Zeit wird knapp" (TV vom 20. Februar):

In seinem Kommentar nimmt Dieter Lintz explodierende Anmeldezahlen als ein Argument für die Annahme der Beschlussvorlage des Stadtvorstands zum Schulkonzept. Er geht anscheinend weiter davon aus, die Vorlage sei alternativlos, und wer das nicht so sehe, der sei Totalverweigerer. Eltern sind, was ihren Nachwuchs angeht, normalerweise extrem egoistisch. Sie bevorzugen für ihre Kinder jene Schulen, die die wenigsten Veränderungen, das beste Lernklima und die besten Bildungschancen bieten. Sie wollen das Beste für ihr Kind und wollen sich vor nachträglichen Vorhaltungen schützen. Es gibt wohl nur wenige Eltern, die derart selbstlos sind, dass sie ihr Kind einem angeblichen Segregationsproblem in einem anderen Stadtteil entgegenwirken lassen wollen oder ihr Kind freiwillig an eine sogenannte Brennpunktschule geben, damit die dortigen Schüler eine Gruppe bekommen, in die sie sich inkludieren lassen können, damit aus einer Brennpunktschule statistisch eine normale Schule wird. Die meisten lehnen es strikt ab, dass ihre Kinder als Mittel für Zwecke hergenommen werden sollen und werden sich Wege suchen, ihre Kinder aus diesen politischen Spielen herauszunehmen. Sie sind ihnen dafür einfach zu wertvoll. In Bezug auf die Anmeldezahlen: Totgesagte Schulen und Schulformen erleben Einbrüche und dafür Abmeldungen, weil diese den Eltern in dieser Zeit zu wenig Sicherheit bieten können. Folglich sind die explodierenden Anmeldezahlen hier keine demoskopische Folge und auch kein Grund für Handlungsbedarf, sondern ein hausgemachtes Problem, das aus den bisherigen Handlungen und Bekanntmachungen entsteht. Jede Lösung, der die Eltern eine mehrjährige Haltbarkeit abnehmen, wird diesem Trend sofort entgegenwirken. Die Lösung dieses Teilproblems ist sicher kein Alleinstellungsmerkmal eben jener Beschlussvorlage. Es gibt Alternativen, denen man sich nicht total verweigern sollte. Andreas Dolk, Trier

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