IHRE MEINUNG

Zur Berichterstattung über den Altenhof in Trier:

Ich war 26 Jahre alt, als ich mit meinem Mann, unserer Tochter und einem befreundetem Ehepaar und deren zwei Kindern auf dem Altenhof einzog. Wir alle hatten das Anwesen 1978 gekauft. Von 1978 bis 2010 haben wir die Gastronomie aufgebaut und sehr hart gearbeitet. Aber wir haben den Altenhof nicht nur bewirtschaftet, wir haben den Altenhof "gelebt". Und das braucht dieses wunderschöne Anwesen. Es braucht kein Schicki-Micki, es braucht Herz und Seele. Hinter uns standen unsere Familien und unsere Freunde. Sie halfen, wo es nur ging und überall. Auch sie haben den Altenhof immer als ihre Familie betrachtet Ich weiß, auch viele unserer Gäste, deren Kinder und Enkel, haben diese Art Familienbetrieb zu schätzen gewusst, und sind immer gerne wieder gekommen. Aus privaten Gründen mussten wir 2010 den Betrieb aufgeben. Vor einigen Wochen feierten wir die Kommunion unser jüngsten Enkeltochter. Der jetzige Besitzer erlaubte uns, die Räumlichkeiten des Altenhofs zu nutzen, wofür wir sehr dankbar sind. Obwohl ich aus Krankheitsgründen nicht dabei sein konnte, weiß ich von der Familie und Freunden, dass es eine Feier mit vielen Erinnerungen an vergangene Zeiten war. Ich wünsche dem Altenhof, dass er Menschen findet, die ihn lieben und schätzen, wie er ist. Die die Schönheit dieses Ortes erkennen, egal ob er in der Sonne liegt oder sich im Regen und Nebel versteckt. Es ist ein wunderschöner Ort, ein wunderschönes Tal. Ich verdanke ihm viele glückliche Momente meines Lebens. Marita Kufs, Trier Als ehemaliges Kind, Mutter und mittlerweile Oma von zwei Enkelkindern bin ich sehr traurig, dass das Forsthaus "Altenhof" zugemacht hat. Schon allein vor dem Hintergrund, dass ich während meiner Kindheit in den großen Ferien mit der Pfarrei St. Gangolf immer dorthin wanderte. Auch erinnere ich mich gerne daran, dass wir Kinder im Schuppen immer aus den Säcken Milchpulver gemopst haben. Lecker! Unsere Tante ging mit uns auch oft zum Altenhof. Als meine Kinder klein waren, gingen wir mit meinen Eltern auch zum Altenhof. Ist das alles nur noch Erinnerung? Ursula Gueth, Gau-Bischofsheim Auch wir als Kinder waren bei schönem Wetter fast jeden Sonntag mit unseren Eltern, aber auch alleine auf dem Altenhof. Ich bin in Aach aufgewachsen. So war es naheliegend, dieses schöne Ausflugslokal regelmäßig zu besuchen. Als Kind erinnere ich mich, dass sonntags eine regelrechte Völkerwanderung zwischen dem Altenhof und der Gaststätte Krein in Aach stattfand. Von Aach ging es dann wieder zurück über den Altenhof nach Biewer und Trier. Busse fuhren in dieser Zeit noch nicht. Das meistgetrunkene Getränk war damals Viez. So mancher hatte von diesem Getränk nicht gerade wenig getrunken und somit einen schweren Heimweg. Für uns Kinder war der Altenhof mit das Schönste, was es in dieser Zeit gab. Dort konnten wir herumtoben. Aus dem Bachlauf fingen wir, obwohl verboten, die eine und andere Forelle, die wir auf einem selbst gemachten Feuer zusammen mit rohen Kartoffeln grillten. Was immer in Erinnerung bleiben wird: Bei einer Geburtstagsfeier von meinem Vater auf dem Altenhof habe ich als 16-Jähriger zum ersten Mal im Beisein meiner Eltern eine Zigarette geraucht, was ich mich vorher nicht getraut hätte. Als Jugendliche mit unseren ersten Mopeds war der Altenhof auch immer wieder Treffpunkt. Dort traf man sich dann mit Freunden auch aus den Nachbardörfern. Im Ruhestand war der Altenhof auch öfters Zwischenstation auf einer schönen Wanderung vom Weißhaus über Schusterskreuz und weiter nach Biewer. Schade, dass diese Ära wahrscheinlich zu Ende geht. Marcel Schanen, Gusterath

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