IHRE MEINUNG

Zum Bericht "Vier Windräder an der Mosel gestrichen" (TV vom 30. März) über Windkraftpläne auf der Moselhöhe bei Riol und Mehring:

Dem objektiven Betrachter dieser Projektinszenierung mit der Verbandsgemeinde Schweich, der Ortsgemeinde Riol, der Firma Juwi und den Stadtwerken Trier (SWT) in den Hauptrollen sei die Frage gestellt, ob der Bau von fünf Windrädern in einer nachweislich windschwachen Binnenregion mit garantiert fragwürdiger Energieausbeute und Anlage-Rentabilität die Rodung von 57 000 Quadratmeter Waldgebiet, die gesundheitliche Beeinträchtigung der Bürger und die Gefährdung von artengeschützten und windkraftsensiblen Vogelarten und Fledermausvorkommen rechtfertigt. Welche Glaubwürdigkeit genießt das seitens der Gemeinde Riol mit dem geplanten Bau der Windkraftanlagen deklarierte Ziel, die Energiewende einläuten zu wollen? Lassen die aktuell eingereichten Bauanträge nicht eher den Schluss zu, den Bau auf Gedeih und Verderb, ohne Berücksichtigung der nachweislich zu befürchtenden Beeinträchtigungen und Gefährdungen von Mensch und Natur, zu verwirklichen? Getreu der Devise: Sind die ersten Anlagen gebaut, können ungehindert weitere folgen. Aus welchem Grund erfahren die Anwohner von den modifizierten Projektplänen durch einen Artikel im TV und nicht wie eigentlich üblich bei einer Bürgerversammlung? Überwiegen im Projekt nicht vielmehr die finanziellen Anreize für die Gemeinde, die zu Lasten der Bürger realisiert werden sollen? Ist das der Grund für mangelnde Kommunikation? Sollte sich diese Annahme bewahrheiten, so wäre sicherlich der Zeitpunkt gekommen, dringend erneut über die Realisierung des Projekts im Kontext der Seriosität und Glaubwürdigkeit der gewählten Gemeindevertreter nachzudenken? Unser Dorf bietet ausreichend Potenzial, die aus dem Betrieb der geplanten Windkraftanlagen zu erwartenden Einnahmen aus eigener Kraft und mit eigenen Projekten zu generieren. Wie wäre es, wenn Bürger und Gemeindevertreter sich Gedanken machten, wie man auf Basis der einmaligen landschaftlichen und örtlichen Gegebenheiten Riols eine dauerhafte und attraktive Ertragsgrundlage schaffen kann, ohne die Projektrisiken der Windkraftanlagen billigend in Kauf zu nehmen? Sonja Breuer, Riol

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