IHRE MEINUNG

Zur Serie Kultur-Orte (TV vom 27. September) über die Skulptur "Der große Knieende" auf dem Hauptfriedhof in Trier:

Es war schon fantastisch, darüber zu lesen, dass auf dem Friedhof in Trier eine berühmte Bronzeskulptur des Trierer Bildhauers und Leiters der ehemaligen Bildhauerklasse der Werkkunstschule Trier, Michael Trierweiler, steht. Leider wurde in dem Bericht, vielleicht unwissentlich, verschwiegen, dass auch über dem Haupteingang des Trierer Gerichtsgebäudes ein eigentlich unübersehbares sechsteiliges Wandrelief von großer christlicher und kultureller Bedeutung unverrückbar fest vermauert wurde. Bei dem fast vergessenen Streit über die Abnahme der Gerichtskreuze vor fast zehn Jahren in Trier durch den damaligen Gerichtspräsidenten Wolfgang Krämer konnte dieser durch die Abnahme der Kreuze im Innern des Gerichtes zwar einen zweifelhaften Teilsieg erringen. Aber letztendlich siegt doch nur einer, nämlich Gott. Eines der wichtigsten Reliefstücke über dem Eingangsportal oben links lässt deutlich einen Finger Gottes durch die Wolken herab auf die Gesetzestafel der Zehn Gebote erkennen. Auch die anderen fünf Reliefs sind nicht weniger künstlerisch bedeutsam und einprägsam. Zeigen diese anderen fünf Teile doch symbolhaft Gerechtigkeit der Regierenden und Wachstum der Gesellschaft unter dem Einfluss der Gerechtigkeit auf. Wenn schon an den bekannten Künstler Trierweiler erinnert wird, darf auch dieses wahrscheinlich einzigartige christlich geprägte Gerichtsportal-Kunstwerk nicht in Vergessenheit geraten. Gerade weil es letztendlich fest in Stein vermauert aufzeigt, dass Gerechtigkeit und die religiösen Zehn Gebote in unserer westlichen Demokratie unmittelbar im Zusammenhang stehen. Ullrich Papschik, Bitburg

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