IHRE MEINUNG

Zum Bericht ",Ein paar Äste im Wasser’ - TV-Leserin und Umweltexperte schockiert über Umgang mit Biotop" (TV vom 14. Juli):

Danke dem TV und Leserin Petra Lieser für diesen Beitrag. Was im Bereich Johanneswiese geschehen ist, kann man ohne Übertreibung als Waldfrevel bezeichnen. Vor Kurzem wollten wir die Stelle mit den Grundschulkindern besuchen im Rahmen einer Projektwoche. Ich war erschüttert, sowohl den Weg als auch das Teichgelände in einem solch erbärmlichen Zustand vorzufinden. Nun will uns die Stadtverwaltung mit Sprecher Ralf Frühauf Folgendes weismachen: "Zwar sei der hinführende Weg durch schweres Gerät und Holzabfälle unbrauchbar gemacht worden. Aus Sicht des Naturschutzes jedoch könne dieses Durcheinander aber nur begrüßt werden. Die tiefen wassergefüllten Fahrspuren seien hervorragend als Laichhabitat für Amphibien geeignet." Herr Frühauf scheint also nicht nur Pressesprecher der Stadt Trier, sondern auch des Naturschutzbundes zu sein. Spätestens hier müsste jeder Leser die Taschen gestrichen voll haben. Die von den schweren Geräten (Harvester) verursachten Schäden noch als ökologisch wertvoll dazustellen, schlägt dem Fass den Boden raus! Solche Spuren kann man noch nach 100 Jahren sehen. Auch entnehme ich der Aussage, dass die Verwaltung vermeiden will, dass überhaupt noch jemand dort hingeht. Nicht weil dieser das Biotop stören könnte, sondern weil die Verwaltung vermeiden will, dass jemand mitbekommt, wie Trier mit Biotopen umgeht. Solche Stellen müssen regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gepflegt werden, und das nicht erst, wenn die Zeitung darauf hinweist. Jetzt soll es ja geschehen, was ich unbedingt befürworte. Ich hoffe, dass dann der Wasserzulauf wieder so wie früher hergestellt wird und die Teiche wieder etwas tiefer ausgegraben werden. Auch gehe ich davon aus, dass man den Weg wieder herrichtet, damit Naturfreunde wie Frau Lieser ihn auch in Zukunft gefahrlos benutzen können. Schließlich ist der Wald ein Naherholungsgebiet. Manfred Weishaar vom Nabu spricht von einer "unglaublich naturfremden forstlichen Maßnahme". Herr Frühauf möge nicht böse sein, wenn ich mich dem anschließe. Stephan Schmitz, Trier

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