Ihre meinung

Zu dem Bericht "Blind, krank und allein: Ein Leben in der Abrissbude - Katastrophale Wohnverhältnisse in der Konzer Saarstraße" (TV vom 18. August):

Als ich diesen Artikel las, drehte sich mir fast der Magen um. Zutiefst erschüttert las ich, wie es einem Menschen ergehen kann, der ins soziale Abseits geraten ist, weil er krank und blind ist. Da kann ich fast nicht glauben, dass wir in Deutschland leben, denn solche haltlosen Zustände kenne ich nur aus der "Dritten Welt”. Dazu rechnete ich Deutschland allerdings nicht ... Vielleicht bis jetzt. Und ich frage mich: Wo sind wir bloß hingekommen, dass es in unserem schönen Land solche Missstände geben kann? Für mich ist das nur noch zum Fremdschämen, wenn unsere Politiker monatelang darüber diskutieren, ob es ein Burkaverbot und ob es ein Kopftuchverbot für Richterinnen geben soll. Wer bei mir zu Hause Gast ist, der hat sich an meine Spielregeln zu halten, sonst ist er nämlich kein Gast mehr bei mir. Wäre es nicht mal angebracht, sich um wichtigere Dinge zu kümmern wie zum Beispiel um kranke und alte Menschen, die hilflos in solchen Buden hausen müssen? Und das ist wohl nicht das Ende der Fahnenstange, sondern ein Einzelfall, der - Gott sei Dank - doch mal publik gemacht wurde. So bleibt nur zu hoffen, dass in einem Sozialstaat - was das Wort sagt, sozial - mit solchen Missständen aufgeräumt wird. Und das geht meiner Meinung nach nur, wenn es, wie hier im TV stand, öffentlich gemacht wird. Annemarie De Pugh, Waldrach

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