Ihre meinung
Zum unserem Artikel "Nur noch kleine Schritte am Moselufer" (Trierischer Volksfreund vom 23. Juni):
"Wir wollen, dass die Leute wieder Lust haben, ans Moselufer zu gehen", versprechen die Stadtoberen. Große Worte und Absichten, die sich dann allerdings auf Parkplatzvisionen reduzieren, Minimalismus à la Trier. Millionen werden in zwei Jahren im Theater zu viel ausgegeben, und für die Majorität, die nie ins Theater geht, aber gern am Moselufer spazieren will, gibt es einen Parkplatz. Das Moselufer wird durch den Parkplatz bestimmt nicht attraktiver. Ich könnte mir keinen besseren Ort für ein Museum für moderne Kunst vorstellen als auf dem Seilbahngelände am Moselufer. Gut sichtbar, wenn man mit dem Auto von Westen nach Trier kommt, eine ästhetische Wohltat nach all den Hässlichkeiten am Moselwestufer, ein gelungener Kontrapunkt zu den alten Häusern in der Kulisse von Zurlauben. Wertvolles Gelände würde somit nicht durch einen Parkplatz verplempert und städtebaulich verschandelt, es könnte ein Highlight für Trier entstehen. Im Keller wäre ausreichend Parkplatz für Mosel- und Museumsbesucher. Sogar für den Parkplatz eines Hotels sollte der Platz noch reichen. Hans Grothe, einer der bedeutendsten Kunstmäzene Deutschlands, wollte ursprünglich mit seiner Museumsstiftung ein Museum für moderne Kunst in Trier bauen, es sollte am Ort der Polizeizentrale stehen. Jetzt soll dort auf dem Gelände die Feuerwache untergebracht werden. Für Kunst gibt es keinen Platz in Trier. Dass das Gelände am Moselufer nach dem geplatzten Investor-Traum an die Stadt zurückfällt, ist die Chance für Trier. Trier könnte hier zeigen, dass es neben der Wahrung seines historischen Erbes auch im dritten Jahrtausend angekommen ist. Packen wir es an - oder bauen wir einen Parkplatz, das sind die Alternativen. Ernst Hauer, Trier Erster Vorsitzender Verein Kunstdünger