IHRE MEINUNG

Zum Bericht "Wenn Alt-Filsch auf Neu-Filsch trifft" (TV vom 2. Oktober) über die Integration von Neubürgern im Trierer Stadtteil:

1969 habe ich mit meiner Frau in Filsch ein Grundstück gekauft. Nach zweijähriger Bauzeit sind wir im Herbst 1972 mit viel Unterstützung Einheimischer eingezogen. Unseren Sohn zog es 1989 nach Heidelberg. Schwiegermutter, Eltern und Geschwister fühlten sich alle sehr schnell wohl in Filsch. 1969 gründeten einige Kameraden und ich die Reservisten Kameradschaft (RK) Filsch. Nicht gerade üblich, aber man hat mich einfach zum Vorsitzenden herausgeguckt. 31 Jahre führte ich dieses Amt aus. 1979 wurde ich in den Ortsbeirat berufen. 20 Jahre übte ich das Amt des stellvertretenden Ortsvorstehers aus. Auch unser heutiger Ortsvorsteher und sein Stellvertreter sind 14 Jahre im Amt und auch keine original Filscher. Auch meine Frau war schnell in Filsch integriert. Zehn Jahre war sie "et Marlies vom Filscher Häuschen". Wenn ich nicht auf die Leute zugehe, keine Veranstaltung der beiden Vereine besuche und mich auch sonst nicht in einem Verein oder sonst betätige, wie soll ich dann Kontakt mit Einheimischen bekommen? Seit 1976 richtet die RK Filsch ein Dorffest mit Seniorennachmittag aus. Bestimmt eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Filsch ist ein liebens- und lebenswerter Ort mit vielen kontaktfreudigen Menschen und zwei Vereinen, der 1969 gegründeten RK Filsch und dem 2001 gegründeten Heimat- und Kulturverein (HKV). Beide Vereine haben viel Geld und Freizeit investiert. Der HKV in den Ankauf und den Ausbau der alten Scheune. Die RK in die Renovierung des alten Feuerwehrhauses und vieles mehr. Die RK ist auch kein Kriegerverein. Bis zur Gründung des HKV war die RK für alle Veranstaltungen im Ort zuständig, über 30 000 Euro aus Veranstaltungen wurden für soziale Zwecke gespendet. Heute richtet der HKV jedes Jahr sein Kartoffel- oder Scheunenfest aus. Martinsumzug, Maibaumfest und Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag werden von beiden Vereinen organisiert. Bei allen Veranstaltungen hat man viel Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen. Wenn Alt- oder Neubürger die Vereine bei ihrer Arbeit unterstützen, kann Integration nicht schwerfallen. Karl Heinz Mitscher, Trier, Ehren- und Gründungsvorsitzender der RK Filsch, Gründungsmitglied des HKV Filsch

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